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Kultur/Religion

Waffenruhe im Jemen: Frieden im Ramadan – und darüber hinaus?

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Nach dem Beginn einer Waffenruhe im Jemen ist in dem Bürgerkriegsland Hoffnung auf ein Ende der Gewalt aufgekeimt. Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition fordert einen „Friedensschluss“. Auch die Huthi-Rebellen bieten einen fortwährenden Waffenstillstand an.

Ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis kündigte an, von Mittwoch an seine Operationen gegen Jemens Huthi-Rebellen vorläufig einzustellen. Gleichzeitig begannen in der saudischen Hauptstadt Riad innerjemenitische Gespräche über ein Ende des Konflikts, zu denen der Golf-Kooperationsrat (GCC) eingeladen hatte.

Die Huthi-Rebellen blieben dem Treffen fern, weil sie Gespräche in Saudi-Arabien ablehnen. Das saudische Bündnis erklärte, es wolle mit der Waffenruhe „günstige Verhältnisse für erfolgreiche Gespräche und ein förderliches Umfeld für den heiligen Monat Ramadan erreichen, um Frieden zu schaffen“, wie die Nachrichtenagentur SPA meldete.

Diplomaten appellieren an „historische Verantwortung“

Zuvor hatten die UN zu einer Waffenruhe während des muslimischen Fastenmonats Ramadan aufgerufen, der am Samstag beginnt. Am Wochenende hatten auch die Huthis einen dreitägigen Waffenstillstand angeboten. Die Rebellen hatten 2014 weite Teile des Jemen überrannt, darunter die Hauptstadt Sanaa.

Saudi-Arabien führt seit 2015 mit anderen Ländern auf der Seite der international anerkannten Regierung einen Militäreinsatz gegen die Huthis. Das sunnitische Königreich sieht in ihnen einen Verbündeten seines schiitischen Erzfeindes Iran. Die UN lobten die Ankündigungen einer Waffenruhe.

Es gebe die Hoffnung, dass dadurch eine Dynamik entstehe, die zu einem Ende aller Gewalt führe. Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Hans Grundberg, sprach zum Auftakt der Gespräche in Riad von einem Schritt in die richtige Richtung. GCC-Generalsekretär Najif al-Hadschraf erklärte, es gebe bei dem Treffen eine „historische Verantwortung“.

UN warnen vor Hungerkrise

Die Beratungen sollen bis Donnerstag nächster Woche dauern. Alle bisherigen diplomatischen Bemühungen um ein Ende des Konflikts in dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel sind jedoch gescheitert. Ohne Teilnahme der Huthis sind die Hoffnungen auch diesmal gering.

Hilfsorganisation mahnen jedoch angesichts der dramatischen humanitären Lage eine schnelle Lösung an. Die UN warnen, die ohnehin schwere Hungerkrise im Jemen könne sich weiter verschlimmern.

Am Freitag hatten die Huthi-Rebellen Raketen auf Saudi-Arabien abgefeuert, die zu einem Brand in einer Ölanlage nahe einer Formel-1-Rennstrecke in Dschidda führten. Die von Saudi-Arabien geführte Koalition reagierte mit Gegenangriffen auf Huthi-Hochburgen.

dpa/dtj

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