Panorama
Seilbahnunglück in Antalya: Frisch gewählter CHP-Bürgermeister wieder frei
Nach dem Seilbahnunglück in der südwesttürkischen Stadt Antalya, bei dem eine Person ums Leben kam, wurden fünf Personen, darunter der CHP-Bürgermeister Mesut Kocagöz, inhaftiert.
Der dritte Tag des Ramadanfestes endete für rund 200 Menschen in Antalya mit einer Katastrophe. Während einer Seilbahnfahrt stürzte einer der Masten der Seilbahn um. Der Mast traf eine Kabine, aus der daraufhin acht Personen in ein felsiges Gebiet stürzten. Bei dem Unglück kam eine Person ums Leben. Glücklicherweise konnten alle eingeschlossenen Personen nach erfolgreichen Rettungsmaßnahmen spätestens am Samstagabend befreit werden.
Nun halten die Ermittlungen zu dem Vorfall an. Zuletzt hatte Justizminister Yılmaz Tunç bekannt gegeben, dass 13 Verdächtige festgenommen worden seien. Die Anzahl der Festnahmen erhöhte sich später auf 14. Gemäß den Berichten der staatlichen Agentur Anadolu ist der Zugang zur Unfallstelle nur für Behörden zugelassen, während Bürgern das Betreten des Geländes untersagt ist. Die Seilbahn steht seit dem Wochenende still.
Seilbahnunglück in Antalya: Noch immer warten Fahrgäste auf ihre Rettung
„Einzige Schuld Wahlsieg“
Tunç verkündete, dass fünf Personen inhaftiert wurden, während neun weitere unter bestimmten Auflagen freigelassen wurden, darunter auch Mesut Kocagöz (CHP), der Bürgermeister von Kepez. Der CHP-Fraktionsvorsitzende Ali Mahir Başarır stattete dem Bürgermeister einen Besuch im Gefängnis ab, um ihm seine persönliche Unterstützung zuzusichern.
Başarır versicherte Kocagöz die uneingeschränkte Unterstützung seiner Partei und betonte ihre feste Überzeugung von seiner Unschuld. Seine einzige „Schuld“ sei es gewesen, die Gemeinde Kepez, die zuletzt vor 30 Jahren von der CHP regiert wurde, mit über 50 Prozent gewonnen zu haben. Am 31. März hatte es Kommunalwahlen in der Türkei gegeben.
Die Seilbahnlinie und ihre Anlagen in Antalya werden von der Firma ANET A.Ş. betrieben, einem Unternehmen der Antalya Metropolitan Municipality. Von 2019 bis 2024 war Mesut Kocagöz der Generaldirektor von ANET A.Ş. Ihm wurde vorgeworfen, die Instandhaltungsarbeiten nicht ordnungsgemäß bzw. rechtzeitig in Auftrag gegeben zu haben.