Fake News
Straßenhunde-Massengrab in der Türkei: Echt oder Fake?
In den sozialen Netzwerken kursieren emotional aufgeladene Bilder von angeblichen Massengräbern für Straßenhunde in der Türkei. Nicht alle Aufnahmen sind authentisch. Ein besonders verstörendes Bild wurde mithilfe Künstlicher Intelligenz erstellt – und täuscht die Betrachter, stellte ein Faktencheck von „Correctiv“ nun fest.
Berichte über Massengräber für Hunde in der türkischen Hauptstadt Ankara sorgten Anfang August 2024 für Entsetzen. Begleitet wurden diese Meldungen von Bildern, die das Leid der Straßenhunde zeigen sollen. Schnell war die Empörung groß. Ein besonders verstörendes Foto, das in den sozialen Netzwerken weit verbreitet wurde, zeigte angeblich Straßenhunde in einem Massengrab.
Verstörendes Bild mithilfe Künstlicher Intelligenz erstellt
Schnell war in englischen und türkischen Posts mit dem Foto von einem „Massaker“ an Straßenhunden in der Türkei die Rede. Doch wie die Rechercheplattform „Correctiv“ in einem aktuellen Faktencheck aufdeckt, handelt es sich bei dem Bild nicht um eine echte Aufnahme. Es wurde mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und verbreitet gezielt falsche Informationen.
Gegen Einschläferung von Straßenhunden: Proteste in der Türkei dauern an
„Correctiv“ prüfte das Massengrab-Bild sowie weitere Aufnahmen mithilfe der KI-Erkennungssoftware „Hive“, dem „AI-Image-Detector“ und „Neuraforge“. Sämtliche genutzte Tools sahen den Einsatz von KI als wahrscheinlich an. Auch dazu befragte Forschende waren sich einig: Das Bild ist ein Fake.
„Correctiv“: Hohe KI-Wahrscheinlichkeit
Dass in mehreren Städten Hunde nach der Gesetzesänderung tatsächlich getötet wurden, obwohl darin nicht genau definiert wird, wann ein Hund als aggressiv oder krank eingestuft und eingeschläfert werden kann, zeigen indes auch andere Aufnahmen. So verbreiteten sich seit Ende Juli Bilder aus den Gemeinden Altındağ und Niğde, in denen tote Hunde im Schutt zu sehen sind.
Ob die Bilder aus Altındağ allerdings ein Grab von jüngst getöteten Tieren zeigen, darf bezweifelt werden. Zumindest die Gemeinde selbst dementierte die Vorwürfe. Die gezeigten Bilder seien auf einem Tierfriedhof aufgenommen worden. Die Strafverfolgungsbehörden gehen nun gegen die Urheber der Posts vor. Mehrere Personen wurden bereits festgenommen.