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Türkei: Auswärtiges Amt verschärft Reisehinweise – Was Urlauber jetzt wissen müssen

  • Juni 25, 2025
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Türkei: Auswärtiges Amt verschärft Reisehinweise – Was Urlauber jetzt wissen müssen

Die Türkei bleibt ein sehr beliebtes Reiseziel, doch die politischen Spannungen und Sicherheitsrisiken in der Region nehmen zu. Das Auswärtige Amt hat seine Reise- und Sicherheitshinweise für das Land nun aktualisiert – und rät in bestimmten Regionen nun mit Nachdruck von Reisen ab.

Die Eskalation im Nahen Osten hat auch Auswirkungen auf Nachbarländer abseits der direkten Kampfzonen – darunter die Türkei. Obwohl sich Ankara im aktuellen Konflikt zwischen Israel, Iran und anderen Akteuren bislang betont neutral verhält, bleibt die innenpolitische Lage angespannt.

Das Auswärtige Amt hat deshalb seine Reisehinweise für die Türkei überarbeitet und rät in Teilen des Landes nun ausdrücklich von Reisen ab. Eine pauschale Reisewarnung für die Türkei besteht zwar nicht – doch für mehrere Regionen im Südosten des Landes, nahe der Grenzen zu Syrien und dem Irak, wird eine dringende Warnung ausgesprochen. Betroffen sind insbesondere die Provinzen Şanlıurfa, Mardin, Şırnak und Hakkâri, wobei die beiden letztgenannten nicht unbedingt als touristische Hotspots gelten.

Lange Liste an potenziellen Gefahren

Der Krieg in der Region, die Nähe zu Konfliktzonen wie Nordsyrien und dem Irak sowie innenpolitische Repressionen lassen die Türkei nicht zur Ruhe kommen. Und die Liste der potenziellen Gefahren ist lang:

  • Terrorgefahr in urbanen Zentren
  • Demonstrationen und Unruhen im Zuge internationaler Krisen
  • Politische Willkür gegenüber kritischen Stimmen und bestimmten Bevölkerungsgruppen
  • Rechtliche Unsicherheiten bei Verkehrsunfällen und im Justizsystem

Vorsicht für deutsche Staatsbürger – besonders mit türkischen Wurzeln

Zwar beteiligt sich Ankara nicht militärisch an der aktuellen Eskalation und lässt auch keine westlichen Kampfjets über ihr Territorium fliegen, dennoch wächst im Land die Sorge vor islamistischen Anschlägen, radikalisierten Protesten und antisemitischen Ausschreitungen – insbesondere in Großstädten wie Istanbul oder Ankara.

Das Auswärtige Amt warnt deshalb nicht nur vor Terrorgefahren, sondern auch vor politisch motivierten Zwischenfällen im öffentlichen Raum. Ein weiterer Grund zur Sorge: willkürliche Festnahmen durch türkische Behörden, von denen besonders deutsche Staatsangehörige mit türkischer Abstammung oder doppelter Staatsbürgerschaft betroffen sein könnten.

Besondere Regeln für Pauschalurlauber

Bereits regierungskritische Kommentare auf Social Media oder das Unterzeichnen von Petitionen, etwa mit Bezug zur kurdischen Minderheit, können zu Strafverfolgung führen. Nach Angaben des Auswärtigen Amts liegen den türkischen Behörden offenbar umfangreiche Namenslisten mit in Deutschland lebenden Personen vor, die für Maßnahmen dieser Art herangezogen werden.

Wer trotz der Hinweise in die Türkei reisen möchte oder bereits eine Reise geplant hat, sollte folgende Punkte berücksichtigen:

  • Aktuelle Lage regelmäßig über die Website des Auswärtigen Amts verfolgen
  • In der Krisenvorsorgeliste ELEFAND registrieren
  • Eine umfassende Auslandskrankenversicherung inklusive Rücktransport abschließen
  • Sensible Inhalte in sozialen Netzwerken überprüfen und ggf. löschen
  • Im Notfall umgehend Kontakt mit der deutschen Botschaft oder einem Konsulat aufnehmen

Ein Hinweis für Pauschalurlauber: Nur bei einer formellen Reisewarnung besteht ein Anspruch auf kostenfreie Stornierung. Die derzeitigen Hinweise allein reichen rechtlich nicht aus, um eine gebuchte Reise ohne Verluste zu annullieren.

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Stefan Kreitewolf