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Panorama

Aushilfen aus der Türkei? Flughäfen wollen künftig anderen Weg gehen

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Zur Vermeidung eines erneuten Abfertigungschaos im kommenden Jahr wollen die Flughafen-Dienstleister verstärkt Tarifbeschäftigte anwerben. Aushilfen aus der Türkei seien kein Thema mehr.

Die in diesem Jahr versuchte Anwerbung von Aushilfskräften aus der Türkei werde man für 2023 nicht erneut verfolgen, sagte am Donnerstag der Chef des Arbeitgeberverbandes der Bodenabfertiger (ABL), Thomas Richter. Letztlich könne man gegenüber der Politik nicht jedes Jahr eine Notlage erklären.

„Wir setzen darauf, dass wir im kommenden Jahr einen einheitlichen Flächentarifvertrag mit attraktiven Bedingungen haben, um genug Arbeitskräfte anzuwerben.“ Nach seinen Informationen werden in diesem Jahr statt der geplanten 2.000 nur rund 150 Aushilfen über einen türkischen Personaldienstleister an deutschen Flughäfen eingesetzt, sagte Richter.

„Relativ teures“ Arbeitskräfteangebot

Am Mittwoch hatten die Flughäfen München und Nürnberg zunächst von 65 Helfern berichtet. Dazu kommen demnach noch einige beim Dienstleister Swissport-Losch. Die bayerischen Flughäfen blieben aber die einzigen, die das „relativ teure“ Arbeitskräfteangebot nutzten.

Neben den Gehältern müssen auch Vermittlungsgebühren gezahlt werden. Die schwache Nutzung erkläre sich zum Teil aus den zeitlichen Verzögerungen, meinte Richter. In Nordrhein-Westfalen sei die Feriensaison beendet, und Fraport als potenziell größter Abnehmer habe sich anders entschieden.

„Das war von Anfang an klar“

Die Frankfurter hatten die mangelnde Qualifikation der Aushilfen kritisiert. „Es war von Anfang an klar, dass es nur um helfende Hände gehen konnte. Dass man darüber verwundert ist, verwundert mich“, meinte dazu der Initiator der ganzen Aktion.

Die Branchenverbände hatten im Frühsommer darauf gedrängt, 2.000 Aushilfen aus der Türkei zu erleichterten Bedingungen etwa für die Gepäckdienste anheuern zu dürfen. Nach Abstimmung dreier Bundesministerien wurde auf die eigentlich vorgeschriebene Prüfung verzichtet, ob für die Jobs deutsche Arbeitnehmer zur Verfügung stehen.

dpa/dtj

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