Politik
Kiew erhält „Kirpi“: 50 türkische Militärtransporter für die Ukraine
Lieferung aus der Türkei: Knapp ein halbes Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs hat die Ukraine eigenen Angaben zufolge 50 Militärtransporter von der Türkei erhalten. Was das für den Konflikt bedeutet.
Weitere 150 sollen folgen, wie ukrainische Medien am Dienstag berichteten. Die gepanzerten Mannschaftstransporter vom Typ „Kirpi“ sind mit Allradantrieb ausgestattet und können neben der Besatzung zwölf Soldaten transportieren. Bei der Abwehr russischer Angriffe ist die Ukraine stark auf internationale Militärhilfe angewiesen.
Ihr wichtigster Waffenlieferant sind die USA. Auch die Türkei unterhält enge Beziehungen zur angegriffenen Ukraine – aber auch zu Russland. So gehörte sie zu den Vermittlern im Streit um monatelang in der Ukraine blockierte Getreideexporte. Die Mediation endete Ende Juli mit der Einigung auf ein Abkommen, das den Export von Lebensmitteln aus drei ukrainischen Häfen vorsieht.
Weitere Getreidetransporte auf dem Weg
Im Zuge der Wiederaufnahme von Getreide-Exporten aus der Ukraine legten in der Hafenstadt Tschornomorsk zwei weitere Schiffe ab. Insgesamt werden von den beiden Frachtern über 70.000 Tonnen Lebensmittel durch einen Sicherheitskorridor im Schwarzen Meer transportiert, wie das ukrainische Infrastrukturministerium am Dienstag mitteilte.
Im Juli hatten die Kriegsparteien Abkommen mit der Türkei und der UN für den Export von Agrarprodukten und Dünger aus drei ukrainischen Schwarzmeerhäfen abgeschlossen. Die mit ukrainischem Getreide beladene „Razoni“ hat unterdessen unerwartet vor dem türkischen Hafen in Mersin geankert.
Rätsel um die „Razoni“ gelüftet
Das zeigten die Daten mehrerer Schiffsortungsdienste am Dienstag. Der Frachter war das erste Schiff, das nach Ende der Blockade den ukrainischen Schwarzmeer-Hafen Odessa mit 26.000 Tonnen Mais verlassen hatte. Die Ladung sollte eigentlich in den libanesischen Hafen Tripoli und von dort weiter ins benachbarte Syrien transportiert werden.
Die ukrainische Botschaft im Libanon teilte am Montagabend mit, der Mais-Käufer sei unter Verweis auf eine fünf Monate lange Wartezeit abgesprungen. Man sei nun auf der Suche nach einem neuen Empfänger im Libanon oder anderswo.
dpa/dtj