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Politik

Heiße Phase für 2023 beginnt: UID läutet den Wahlkampf für Erdoğan ein

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Bei einem Treffen in Ankara kamen über die letzten fünf Tage Vertreterinnen und Vertreter der deutschen AKP-Lobbyorganisation Union Internationaler Demokraten (UID) zusammen. Auch Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan war anwesend. Sie eint ein gemeinsames Ziel: ein erfolgreicher Wahlkampf für das Wahljahr 2023.

Mit einem verliebten Emoji teilt UID-Aktivistin Ebru Elmaskeser auf Twitter einige Schnappschüsse mit dem türkischen Staatspräsidenten Erdoğan und gibt eine Anekdote des Aufeinandertreffens zum besten. „‚Komm her, Mädel.‘ So hat er mich zu sich gerufen und wir haben Fotos gemacht. Als ich sagte, ich mache am besten selbst auch noch welche, vielleicht bekomme ich diese ja nicht, da Sie zu beschäftigt sind, erwiderte er, ‚Dieses Mädchen bindet ihren Esel aber an einen festen Pflock‘ (türkische Redewendung, Anm. d. Red.)“.

UID-Funktionäre ziehen für Erdoğan in den Wahlkampf

Die eigene Social-Media-Timeline einmal mit Erdoğan schmücken – ein Traum. Genau nach solchen denkwürdigen Momenten mit ihrem „Reis“ eifern viele UID-Mitglieder. Denn das verschafft ihnen in der Community Respekt und Fame. Eigenen Angaben zufolge brachte die UID mehr als 700 Personen, vorwiegend aus Deutschland, nach Ankara.

Der Andrang, sich mit dem beliebten türkischen Staatspräsidenten abzulichten, war hoch. So hoch, dass der jüngst 68 Jahre alt gewordene Politiker auf manchen Foto eher angestrengt als freudig wirkt. Für Erdoğan ist indes klar, dass er die Türkei weiter führen will. Auch wenn die wirtschaftliche Lage so desaströs ist wie noch nie zuvor unter ihm.

Gerade vor dem Hintergrund, dass die türkische Opposition einen Schulterschluss forciert, sind die Stimmen der Wähler:innen aus Europa wichtiger denn je. Es geht um viel – und am Ende auch darum, ob Erdoğan nach einer möglichen Abwahl für seine unzähligen Menschenrechtsverstöße zur Rechenschaft gezogen wird.

Metin Külünk spricht zur UID in Ankara. Quelle: Screenshot via Twitter

Metin Külünk mischt ordentlich mit

Aus diesem Grund wurde nun die für den türkischen Präsidenten wohl wichtigste Organisation in Europa in die türkische Hauptstadt eingeladen: Die UID tagte zwischen dem 24. und 28. Februar in Ankara und begegnete dabei nicht nur dem Präsidenten. Die Menschenmenge jubelte lautstark, als Metin Külünk zum Mikrofon lief.

Sie riefen ihm zu: „Der große Bruder Europas!“ Denn Külünk ist für viele Anwesende der mit Abstand vertrauteste türkische Politiker. Jahrelang hat er die Strukturen der UID in Deutschland und Europa maßgeblich etabliert. Bis 2018 klar wurde, dass seine Kontakte in die Unterwelt reichten.

Dass er im Namen von Sedat Peker die inzwischen verbotene Osmanen Germania mit Schwarzgeld und Waffen versorgte, hat seine Reisen nach Europa jäh gestoppt. Aber seinem Einfluss auf dem Kontinent ist damit offenbar noch kein Ende gesetzt.

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