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Gesellschaft

Video ging um die Welt: Gerettete Zeynep im Krankenhaus verstorben

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Das Video von Retter Daniel und einer Verschütteten ging vor zwei Tagen um die Welt, gestern folgte die frohe Kunde, dass sie aus den Trümmern gezogen werden konnte. Die Freude hielt aber leider nicht lange an.

Es sind ergreifende Bilder und Videos, die uns beinahe stündlich aus der Türkei oder Syrien erreichen. Selbst Tage nach den schweren Erdbeben in beiden Ländern können noch Menschen gerettet werden. Doch das reicht für manche nicht, um auch tatsächlich zu überleben. Es ist eben ein schmaler Grat zwischen Freud und Leid.

„Korkma, ben Daniel“ berührt Menschen in Deutschland und der Türkei

Am Donnerstag ging ein Video viral. Es berührte vor allem Deutsch-Türken, da es wie ein Symbol für die deutsch-türkische Freundschaft wirkte. Auf der einen Seite die Rettungskraft, die sich als Daniel vorstellt, auf der anderen Seite die Türkin Zeynep, die unter den Trümmern auf ihre Rettung wartet. Besonders die Worte von Daniel gingen vielen Menschen unter die Haut: „Zeynep hanım. Korkma, ben Daniel“ – „Frau Zeynep. Hab keine Angst, ich bin Daniel“.

Einen Tag später wurde dann bekannt, dass Zeynep gerettet werden konnte – 104 Stunden nach dem Erdbeben. Ein weiteres Video ging um die Welt, das zeigt, wie ihre kleine, in Tränen aufgelöste Schwester jede beteiligte Rettungskraft des I.S.A.R-Germany-Teams umarmt und sich bedankt. Ihre Freudentränen wandelten sich heute Morgen allerdings in Tränen der Trauer um. Denn nur wenige Stunden nach ihrer Bergung erklärte das Rettungsteam, erfahren zu haben, dass Zeynep im Krankenhaus verstorben sei.

„Zeynep nochmal die Möglichkeit gegeben, ihre Familie zu sehen“

„Das macht das gesamte Team sehr betroffen“, sagt Dr. Peter Kaup, Leiter des medizinischen Teams von I.S.A.R., dazu in einem Instagram-Video (siehe unten). „Wir haben es geschafft, Zeynep nochmal die Möglichkeit zu geben, ihre Familie zu sehen, und dann in den Händen ihrer Verwandten zu sterben“, heißt es weiter in dem Beitrag. Nichtsdestotrotz werde das Team weiterhin alles dafür tun, um weitere Menschen unter den Trümmern zu retten.

 

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Die Wahrscheinlichkeit wird mit jeder weiteren Stunde geringer, doch dass auch an Tag 6 nach der Katastrophe Opfer lebend geborgen werden konnten, gibt auch den Rettungskräften Mut und Energie, weiter nach jedem Strohhalm zu greifen. Es gibt derzeit unbestätigte Meldungen, dass einige internationale Rettungsteams mit Hinweis auf die teils chaotischen Zustände im Erdbebengebiet und Sicherheitsbedenken ihre Arbeit unterbrechen oder gar einstellen. Es ist zu hoffen, dass sie nicht stimmen.

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