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Politik

Wegen gesundheitlicher Probleme: Erdoğan muss Interview abbrechen

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Wenige Wochen vor den Türkei-Wahlen musste Präsident Recep Tayyip Erdoğan ein Live-Interview unterbrechen. Wegen gesundheitlicher Probleme sagte er daraufhin Auftritte ab. Wie steht es um den Amtsinhaber kurz vor seiner mutmaßlich schwersten Wahl?

Erdoğan werde sich heute wegen „geringfügigen Unwohlseins“ und auf den Rat seiner Ärzte hin ausruhen, schrieb sein Team auf Twitter. Im Kurznachrichtendienst hieß es: Er hoffe, sein Programm am Donnerstag fortsetzen zu können. Die Nachricht folgt auf ein abgebrochenes Interview vom Dienstagabend.

Darin zu sehen: Während die Kamera auf den Reporter gerichtet war, waren plötzlich Würgegeräusche im Hintergrund zu hören. Von Erdoğan? Der Reporter flüsterte jedenfalls „Werbung“ und stand auf. Dann wurde die Übertragung abgebrochen. Ein seltener Moment der Schwäche für einen Mann, der gern seine Stärke nach außen kehrt.

„Gott sei Dank ist der Gesundheitszustand gut“

Nach einer kurzen Pause ließ es sich der 69-Jährige nicht nehmen, noch einmal vor die Kamera zu treten. Mit blassem Gesicht sagte der Präsident, er habe einen anstrengenden Wahlkampftag hinter sich und Magenprobleme. Für die Unannehmlichkeiten entschuldigte sich Erdoğan. Das Signal: Alles nicht so schlimm.

Erdoğans Sprecher İbrahim Kalın teilte die Aufnahme und schrieb: „Gott sei Dank ist der Gesundheitszustand unseres Präsidenten gut.“ Dennoch löste der Vorfall Besorgnis bei seinen Anhänger:innen aus. Auch Oppositionsführer und Erdoğan-Herausforderer Kemal Kılıçdaroğlu wünschte ihm via Twitter gute Besserung.

Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Erdoğan und Kılıçdaroğlu

Für den alternden Staatschef ist es nicht der erste Vorfall dieser Art. Bereits im September  2021 ging ein Video viral, auf dem Erdoğan während einer Ansprache einzunicken scheint. Geht dem ausdauernden Machtmenschen die Kraft aus? So weit scheint es zwar noch nicht zu sein.

Dennoch fallen ihm nun Aussagen aus der Vergangenheit auf die Füße. Als er selbst noch in der Opposition war, warf er älteren Spitzenpolitikern vor, nicht mehr in der Lage zu sein, das Land zu regieren. 2002 legte er dem damaligen Ministerpräsidenten Bülent Ecevit – zu jenem Zeitpunkt 77 Jahre alt – einen altersbedingten Rücktritt nahe.

Präsident fällt in Umfragen ab: Ist Erdoğans Ende bereits besiegelt?

Derweil rückt der Termin für die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei immer näher. Ab morgen dürfen auch türkische Wähler:innen in Deutschland abstimmen. Rund 1,5 Millionen sind hierzulande stimmberechtigt. Umfragen zufolge zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Erdoğan und Kılıçdaroğlu ab.

Mit dpa-Material

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