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Politik

Wegen Israel: Erdoğan will stärkere Zusammenarbeit islamischer Länder

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08.04.2024, Palästinensische Gebiete, Deir al-Balah: Verletzte Palästinenser, darunter Kinder, werden nach israelischen Angriffen zur Behandlung ins Al-Aqsa-Krankenhaus gebracht. Foto: Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa
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Seit seiner Existenz ist Israel vielen islamischen Ländern ein Dorn im Auge. Das ist besonders in Kriegszeiten und wenn es um die heiligen Stätten in Jerusalem geht der Fall. Dennoch unterhalten die meisten von ihnen diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen mit dem 1948 gegründeten Staat. Nicht zum ersten Mal erhebt nun der türkische Präsident in einer komplizierten Gemengelage seine Stimme.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat nach Angaben seines Büros mit dem Emir von Katar telefoniert und angesichts des Gaza-Krieges eine verstärkte Zusammenarbeit islamischer Länder gefordert. Diese müssten ihre Bemühungen erhöhen, um Israels „brutale Angriffe“ im Gazastreifen zu stoppen und um das Land für „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zur Rechenschaft zu ziehen, hieß es am Montag in einer Mitteilung des Präsidialamts nach einem Telefonat Erdoğans mit dem katarischen Emir Tamim bin Hamad al-Thani.

Es sei entscheidend, zügelnd auf Israel einzuwirken und mit gesundem Menschenverstand zu handeln, um eine Ausbreitung der Spannungen in der Region zu verhindern, hieß es weiter.

In der Mitteilung wird der iranische Angriff auf Israel, der letzte Woche erfolgte, nicht explizit erwähnt. Am Sonntag hatte der türkische Außenminister Hakan Fidan in einem Telefon mit seinem iranischen Kollegen zur Deeskalation aufgerufen.

Türkei sieht in der Hamas eine Widerstandsgruppe

Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober haben sich die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei massiv verschlechtert – nicht zum ersten Mal. Erdoğan kritisiert das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen immer wieder scharf. Nicht nur er hat dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu wiederholt vorgeworfen, dort ein „Massaker“ zu begehen. Andere Länder, auch nicht-islamische, sprechen gar offen von einem Völkermord. Israel hat die Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen.

Die türkische Regierung unterhält Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden Hamas. Im Gegensatz zu einigen europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten stuft die Türkei die Hamas nicht als Terrororganisation ein.

dpa/dtj