Connect with us

Panorama

186 Menschen mussten sterben: Bau in Gaziantep war illegal

Published

on

Gaziantep im Februar 2023: Menschen suchen nach Überlebenden in den Trümmern eines zerstörten Gebäudes. Foto: Mustafa Karalı/AP/dpa
Spread the love

Die schweren Erdbeben in Gaziantep und Umgebung sind mittlerweile über ein Jahr her. Nun kam heraus, dass ein Hochhaus-Komplex, in dem 186 Menschen den Tod fanden, illegal gebaut wurde. 15 Verdächtige sind deswegen angeklagt.

Ein schweres Erdbeben am 6. Februar 2023 erschütterte Gaziantep, im Hochhaus-Komplex „Mügeler Sitesi“ verloren dabei 186 Menschen ihr Leben. Jetzt, mehr als ein Jahr später, deckte eine Untersuchung der Staatsanwaltschaft auf, dass die Gebäude vor fast 30 Jahren illegal entstanden.

Sie sollen nämlich zwischen 1994 und 1997 ohne Genehmigung errichtet worden sein. Unverständlicherweise erhielten sie 2008 eine nachträgliche Genehmigung, als wären es Neubauten.  Nicht ausgeschlossen ist, dass dabei Korruptionsgelder flossen. Während des Baus seien grundlegende Sicherheitsverfahren ignoriert und wichtige Vorschriften missachtet worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Bis zu 22 Jahre Haft gefordert

Experten hätten festgestellt, dass wichtige Sicherheitsüberprüfungen, wie Bodenuntersuchungen und statische Berechnungen, gefehlt hätten, was letztlich zu einer verheerenden Tragödie geführt habe. Jetzt fordert die Anklage gegen 15 Verdächtige, darunter Bauherren und -planer, Haftstrafen von bis zu 22 Jahren wegen fahrlässiger Tötung und Verletzung von Bauvorschriften.

Heute will übrigens Bundespräsident Frank-Walter Steinmeiner, der derzeit zu Besuch in der Türkei ist, nach Gaziantep reisen und Überlebende der Naturkatastrophe treffen.