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Politik

Döner-Diplomatie: Steinmeier will mit besonderem Gastgeschenk glänzen

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Bis Mittwoch in der Türkei unterwegs: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, hier vor dem Schloss Bellevue. Foto: Wolfgang Kumm/dpa
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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier weilt ab heute auf Staatsbesuch in der Türkei. Mit im Gepäck hat er ein besonderes Gastgeschenk – einen Döner-Spieß aus Berlin. Damit der Erdoğan schmeckt, wird er einen Döner-Experten mit auf die Reise nehmen.

Deutsch-türkische Döner-Diplomatie: Bei seiner heute beginnenden Reise in die Türkei hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier einen Döner-Spieß aus Berlin mit an Bord. Auf seinem ersten Besuch in dem Land seit seinem Amtsantritt wird er von Arif Keleş, einem Dönerladenbesitzer aus Berlin, begleitet.

Keleş, der in dritter Generation einen Grill-Imbiss am S-Bahnhof Yorckstraße führt, wird bei einem Staatsbankett auch Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan seinen Döner auftischen. Der Staatsbesuch wird mit Spannung erwartet, hatte Steinmeier in der Vergangenheit doch nicht mit scharfer Kritik an den autokratischen Tendenzen in der Türkei gespart.

Türkische Gastarbeiter im Mittelpunkt

Passend dazu möchte er die engen Verbindungen zwischen den Bürgern beider Länder hervorheben. Besonders die Beiträge der türkischen Arbeitsmigrant:innen, die seit den 1960er-Jahren in die Bundesrepublik kamen, sollen im Mittelpunkt stehen. Zu ihnen zählte auch Keleş‘ Großvater.

In Istanbul, dem ersten Stopp seiner Türkei-Reise, trifft Steinmeier so auch auf Menschen mit Migrationshintergrund sowie Vertreter der Zivilgesellschaft. Sein erster Gesprächspartner in der Stadt ist mit Bürgermeister Ekrem İmamoğlu der größte innenpolitische Widersacher Erdoğans. Am Dienstag besucht Steinmeier in Gaziantep Überlebende des Erdbebens.

„Enkel eines Migranten“ freut sich über „große Ehre“

Den türkischen Präsidenten, der mit Steinmeier bereits in dessen Zeit als Außenminister mehrfach in Streit geriet, trifft er erst am Mittwoch zum Abschluss der Reise in Ankara. Dass die diplomatische Visite in der türkischen Hauptstadt endet und nicht beginnt, dürfte bereits ein Zeichen in den Präsidentenpalast senden. Gut möglich, dass die Differenzen der beiden Staatsoberhäupter ein weiteres Mal offen zu Tage treten.

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Döner-Experte Keleş freut sich indes trotz aller diplomatischen Verwicklungen auf die Reise: „Es ist eine große Ehre für mich, dass der Präsident mich, den Enkel eines Migranten, der sich in Deutschland eine Existenz aufgebaut hat, mit in die Heimat meiner Vorfahren nimmt“, sagte er vor der Abreise.