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Bildung & Forschung

Forscher: Corona-Pandemie hat Integration von Geflüchteten behindert

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Die Corona-Pandemie hat aus Sicht mancher Wirtschaftsexperten die Integration von Geflüchteten auf dem Arbeitsmarkt deutlich behindert.

„Die bis dahin stetige Aufnahme von Geflüchteten auf dem deutschen Arbeitsmarkt wurde vorerst fast gestoppt“, sagte Alexander Kritikos, Wirtschaftswissenschaftler bei DIW Econ, einem Unternehmen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Mit politischen Kampagnen müsse der Integration wieder neuer Schwung verliehen werden.

Im Auftrag der Organisation Tent Partnership for Refugees, einem Netzwerk von mehr als 200 Großunternehmen, hatte das DIW Econ die Integration auf dem Arbeitsmarkt zwischen den Jahren 2015 und 2021 untersucht. Demnach gingen im November 2021 knapp 36 Prozent der Menschen aus einem der acht Länder mit den meisten Auswanderern – darunter Syrien und Afghanistan – einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit in Deutschland nach. Damit hat sich dieser Anteil seit Anfang 2015 nahezu verdoppelt.

Ukraine-Krise nicht einschätzbar

Die Daten beruhen unter anderem auf Angaben aus dem Migrationsmonitor der Bundesagentur für Arbeit. Dort sind inzwischen aktuellere Werte aufgeführt: So lag der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in dieser Herkunftsgruppe im Februar dieses Jahres noch bei 35 Prozent.

Zwischen 2015 und 2020 wurden der Untersuchung zufolge rund 1,9 Millionen Asylanträge in Deutschland gestellt. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf die Jahre 2015 und 2016. Der überwiegende Anteil der Antragsteller war unter 35 Jahre und männlich.

Das dürfte sich aus Sicht der Expertinnen und Experten mit Blick auf die nun aus der Ukraine ankommenden Menschen deutlich verändert haben. Vor allem Frauen und Kinder haben demnach in den vergangenen Monaten in Deutschland Schutz gesucht. Was das für den deutschen Arbeitsmarkt bedeutet, bleibt indes ungewiss. Unklar sei etwa, wie viele Geflüchtete überhaupt in Deutschland bleiben wollten. Zudem werde die Kinderbetreuung eine deutlich größere Rolle spielen.

dpa/dtj

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