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Große Trauer um Arabesk-Legende: Ferdi Tayfur in Istanbul beigesetzt
Ferdi Tayfur, eine der prägendsten Stimmen der arabesken Musik in der Türkei, ist verstorben. Hunderttausende Menschen begleiteten den legendären Künstler heute in Istanbul auf seiner Beerdigung, um ihm die letzte Ehre zu erweisen.
Große Trauer in der Türkei: Ferdi Tayfur ist tot. Der Sänger, Komponist und Schauspieler wurde 79 Jahre alt. Seine letzten drei Wochen verbrachte er in einem Krankenhaus in Antalya, wo er am Donnerstag an Leber- und Nierenversagen starb. Zu seinen Ehren wurde in der Atatürk Kulturzentrale (AKM) in Istanbul ein großer Abschied veranstaltet. Die Beerdigungszeremonie findet zur Stunde in der Barbaros Hayrettin Paşa-Moschee in Istanbul statt. Bestattet werden soll der Künstler dann auf dem Yeniköy-Friedhof.
Im Rahmen der Zeremonie, die von Freunden, Familie und hochrangigen Persönlichkeiten besucht wurde, stimmten die Anwesenden immer wieder Tayfurs berühmtes Lied „İçim Yanar“ an. Dabei waren unter anderem Kultur- und Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy, der Istanbuler Bürgermeister Ekrem İmamoğlu sowie Künstler wie Orhan Gencebay, İbrahim Tatlıses, Fatih Kısaparmak und Yavuz Bingöl. Bereits am Donnerstag strömten Hunderte zum Krankenhaus in Antalya, um ihre Anteilnahme auszudrücken.
Persönlichkeiten und Wegbegleiter verabschieden sich mit emotionalen Worten
Minister Ersoy würdigte Tayfur als außergewöhnliche Persönlichkeit. „Eine Ära hat sich mit seinen Liedern und Texten in ihm widergespiegelt. Die Menschen haben ihre Gefühle durch ihn ausgedrückt. Ferdi Tayfur war für viele wie ein Familienmitglied. Möge er in Frieden ruhen.“
Bürgermeister İmamoğlu hob hervor, wie sehr Tayfur das Land durch seine Musik geprägt habe. „Seine Kunst brachte Menschen zusammen, förderte den Zusammenhalt und die gegenseitige Liebe in unserer Gesellschaft. Seine Erinnerung wird für immer bestehen.“
Künstlerkollege Gencebay betonte die starke Verbindung zu Tayfur. „Trotz der Rivalität zwischen ‚Ferdici‘ und ‚Orhancı‘ in den 1970er Jahren waren wir wie Brüder. Er hat ein beispielloses Lebenswerk hinterlassen.“
„Prinz des Arabesks verloren“
İbrahim Tatlıses erinnerte sich an Tayfur als eine tragende Säule der arabesken Musik, die in der Türkei über eine sehr große Fangemeinde verfügt. „Wir haben den Prinzen des Arabesks verloren. Möge er in Frieden ruhen.“
Die Trauer und Wertschätzung wurde auch innerhalb der Familie spürbar. Sein Sohn Ferdi Taha Tayfur betonte: „Nicht nur wir, die ganze Türkei trauert.“
Tayfur kam 1945 in Adana zur Welt. Neben seiner Musik glänzte er auch als Schauspieler vor der Kamera. Er veröffentlichte mehr als 30 Alben, von denen mehrere Rekorde brachen. Sein Konzert im Gülhane-Park 1987 in Istanbul gilt bis heute mit 125.000 Zuschauern als das größte Konzert der türkischen Musikgeschichte.