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Im fünften Anlauf: Türkei wird Gastgeber der EM 2032

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"Play as one" lautete das Motto der gemeinsamen Bewerbung von Italien und der Türkei. Grafik: TFF
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Die Türkei hat es nach mehreren Versuchen geschafft. Sie wird zusammen mit Italien die EURO 2032 ausrichten. Das gab die UEFA am Dienstagmittag bekannt. Auch ist klar, wo die Endrunde im Jahr 2028 stattfinden wird.

Die Gastgeber der beiden Fußball-Europameisterschaften nach der EM 2024 in Deutschland stehen fest. 2028 werden Großbritannien und Irland das Turnier austragen, 2032 findet die EM in Italien und der Türkei statt. Das entschied das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union UEFA bei einer Sitzung in Nyon am Dienstag. Die Vergabe galt bei jeweils nur einer Bewerbung als Formsache. Dennoch war man sich insbesondere in der Türkei alles andere als sicher, dass es klappt.

„Es ist harte Arbeit. Ich weiß, dass es für Sie nicht einfach war“, sagte UEFA-Präsident Aleksander Čeferin in der kurzen Zeremonie an die Vertreter der künftigen EM-Gastgeber gerichtet: „Aber als ich die Präsentationen heute gesehen habe, habe ich es sehr genossen.“ Er habe sich innerhalb einer Sekunde so gefühlt, „als hätte die EM bereits angefangen“.

Türkei machte den Weg frei und kommt nun nach mehreren Anläufen zum Zug

Die Türkei hatte zuvor ihre Kandidatur für 2028 gegen die favorisierte Bewerbung des Vereinigten Königreichs mit Irland zurückgezogen. Die nächste EM findet im kommenden Jahr in Deutschland statt – der Deutsche Fußball-Bund hatte sich 2018 mit seiner Bewerbung gegen die Türkei durchgesetzt.

Die zehn Stadien der EM in fünf Jahren stehen bereits fest, die der EM 2032 noch nicht. Der türkische Verbandspräsident Mehmet Büyükekşi sagte, dass die Stadienwahl demnächst finalisiert werde. Beworben habe man sich mit zehn Spielstätten, darunter seien drei in Istanbul. Diese Zahl soll am Ende auf fünf reduziert werden. Zeit genug ist für diese Entscheidung da: Der UEFA zufolge müssen die endgültigen Stadien bis Oktober 2026 mitgeteilt werden.

Büyükekşi: „Besonderes Geschenk für die Republik“

Büyükekşi, der in der Türkei keinen leichten Stand hat und sich erst vergangene Woche bei einer Partie von Beşiktaş Beleidigungen von den Rängen anhören musste, sprach bei der Zeremonie von einem „wichtigen Tag sowohl für den türkischen als auch für den italienischen und den europäischen Fußball. Unsere jahrelangen Bemühungen, die Fußball-Europameisterschaft in unser Land zu holen, haben endlich Früchte getragen.“ Damit spielte er darauf an, dass der türkische Verband bereits bei mehreren Anläufen gescheitert war, genau gesagt bei vier: 2008 (gemeinsam mit Griechenland), 2012, 2016 sowie wie erwähnt 2024. Da Italien, WM-Gastgeber von 1990, allerdings absehbar keine zehn EM-reifen Arenen gebaut oder renoviert bekommen hätte, entschieden sich beide Verbände zu einer gemeinsamen Kandidatur. Dafür rückte die UEFA auch von ihrer eigentlichen Richtlinie ab, dass nur benachbarte Länder zusammen eine EM ausrichten können.

UEFA-Boss Aleksander Čeferin (2.v.r.), Mehmet Büyükekşi (r.) und weitere Mitglieder der türkischen und italienischen Delegation (u.a. Volkan Demirel und Gianluigi Buffon) posieren für die Kameras. Foto: TFF

Mit der EM habe man zudem der Türkischen Republik, die in diesem Monat 100 Jahre alt wird ein besonderes Geschenk gemacht, betonte der Verbandspräsident die historische Tragweite der UEFA-Entscheidung. Die Türkei sei „mit ihren modernen Stadien, ihrer starken Infrastruktur, ihrem Verkehrsnetz und ihrer Unterkunftsvielfalt in jeder Hinsicht bereit, die Fußball-Europameisterschaft auszurichten“. In der Tat verfügt das Land über eine tief verwurzelte Fußballkultur und mehrere taugliche Stadien. Erst vor wenigen Monaten richtete Istanbul das Champions-League-Finale aus.

Kaum noch Kandidaturen einzelner Länder

Mit der Doppelvergabe setzt sich der Trend fort, dass es für die ausgeweiteten Turniere immer seltener mehrere Bewerbungen und kaum noch Kandidaturen einzelner Länder gibt. Die WM 2030 wird absehbar mit drei Spielen in Uruguay, Argentinien und Paraguay beginnen und soll danach in Marokko, Spanien und Portugal ausgetragen werden. Dies muss noch vom Kongress des Weltverbands FIFA bestätigt werden. Das Weltturnier 2026 steigt in den USA, Mexiko und Kanada.

Durch die Ausweitung der EM auf 24 Teilnehmer und 51 Partien gibt es auch in Europa immer weniger Kandidaten, die das Turnier alleine stemmen können. Vor zwei Jahren fand das Kontinentalturnier während der Corona-Krise in insgesamt elf Ländern statt.

dpa/dtj