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Kuntz-Nachfolger vorgestellt: Montella neuer Nationaltrainer der Türkei

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Der Italiener Vincenzo Montella wird Nachfolger von Stefan Kuntz als Fußball-Nationaltrainer der Türkei. Foto: TFF
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Der Türkische Fußballverband (TFF) hat Vincenzo Montella als neuen Cheftrainer seiner Nationalmannschaft vorgestellt. Der Italiener erhält einen Dreijahresvertrag.

Seit letzter Woche stand sein Name fest, am Mittwoch wurde er offiziell vorgestellt: Vincenzo Montella soll die türkische Fußball-Nationalmannschaft nach Möglichkeit zur EM 2024 führen. Der 49-Jährige ist in der Türkei bereits bestens bekannt, da er seine Fähigkeiten während seiner Zeit bei Adana Demirspor unter Beweis stellen konnte. Seine erste Herausforderung wird das EM-Qualifikationsspiel in Kroatien am 12. Oktober sein. Die Kroaten sind Tabellenführer, die Türkei liegt mit einem Spiel mehr und drei Punkten weniger auf Rang 2. Beide Platzierungen reichen für die Quali, doch hinter der Türkei lauert unter anderem Wales, das sich ebenfalls noch Chancen ausrechnet und noch ein Heimspiel gegen die Türkei in der Hinterhand hat.

Montella ist der vierte italienische Trainer in der Geschichte der türkischen Nationalmannschaft und folgt auf Stefan Kuntz, den vorherigen deutschen Trainer, der vergangene Woche nach einem Wirrwarr des Verbands und der türkischen Sportpresse von seinen Aufgaben entbunden worden war. Montella zählte von Anfang an zum Kandidatenkreis, bereits vor der finalen Entlassung von Kuntz war durchgesickert, dass er zu Gesprächen in Istanbul weile. Auch die Namen von Abdullah Avcı, Meistermacher von Trabzonspor, und des ehemaligen Bundestrainers Joachim Löw waren genannt worden. Sie müssen nun auf eine andere Aufgabe warten.

Mehmet Büyükekşi, Präsident des TFF, ging diese Woche nochmal auf die Entlassung von Kuntz‘ ein. Er sei zunächst für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit gewesen, doch nach dem Spiel gegen Japan (2:4) habe er seine Meinung geändert. „Nach dem Spiel sprach ich von Einheit und Solidarität, während Kuntz wütend war und sich beschwerte. Ich sah, dass das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer nicht mehr gestimmt hat, wir mussten handeln“, so Büyükekşi in einem Interview mit „Tivibuspor“.

Neues Spielsystem?

Montella erklärte auf der heutigen Pressekonferenz, dass er die letzten Spiele der Türkei gesehen und einige Ideen habe, was er besser machen könne. Dazu zähle ein neues Spielsystem. Wie dieses genau aussehen soll, gab er nicht preis.

Seine Sprachkenntnisse seien zwar noch nicht gut genug, um in der Öffentlichkeit Türkisch zu sprechen, mit Anpassungsproblemen rechne er aber nicht mehr: „Ich bin seit zwei Jahren in der Türkei. Ich verstehe die Emotionen und Kultur immer besser. Diese Gefühle ähneln denen in Italien, sie erinnern mich an meine Kindheit. Natürlich wird es Leute geben, die mich kritisieren. Wir werden versuchen, unser Bestes zu geben, indem wir jedes Spiel beobachten und analysieren.“

Er freue sich sehr, „in diesem Land zu arbeiten. Wir wollen allen Fans Freude bereiten, am besten beim Turnier in Deutschland“, so der frühere Coach von Adana Demirspor, der damit auf die EM anspielte und so sprach, als sei er sich sicher, dass er die Türkei zur Endrunde führt. Ob es ihm gelingt, wird sich spätestens im November zeigen.