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Verband beendet Theater: Kuntz nicht mehr Türkei-Trainer

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Das war's: Stefan Kuntz dürfte für die vorzeitige Auflösung seines Vertrags als Nationaltrainer der türkischen Fußball-Nationalelf eine Entschädigung bekommen. Fotos: TFF
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Stefan Kuntz ist nicht mehr Fußball-Nationaltrainer der Türkei. Der Verband hat sich vom früheren Coach der deutschen U21 getrennt. Damit hat das unwürdige Hin und Her der letzten Wochen ein Ende.

Stefan Kuntz ist nicht mehr Trainer der türkischen Fußball-Nationalmannschaft. Das teilte der nationale Fußballverband (TFF) nach einer Sitzung an diesem Mittwoch mit und bedankte sich für die geleistete Arbeit. Überraschend kommt das Aus für den langjährigen deutschen U21-Nationaltrainer nicht. Bereits wenige nach der 2:4-Testspielniederlage am Dienstag vergangener Woche gegen Japan war die Trennung in türkischen Medien verkündet worden – nicht zum ersten Mal übrigens. Dies hatte der Verband zunächst dementiert und davon gesprochen, dass der Fußballlehrer, der längst angezählt und öffentlich demontiert war, „weiter unter Vertrag steht“.

Kuntz doch nicht raus? Türkischer Fußballverband überrascht mit Ankündigung

Zweitbester Punkteschnitt aller Türkei-Trainer – Montella als Nachfolger?

Der 60 Jahre alte Kuntz hatte im September 2021 einen Vertrag für drei Jahre als türkischer Nationaltrainer unterschrieben. Er sollte die Mannschaft zur EM 2024 führen, die kommenden Sommer in Deutschland stattfindet. Die Qualifikation dafür ist in Gefahr, aber auch noch möglich. Mit 1,95 weist er den zweitbesten Punkteschnitt aller türkischen Nationaltrainer auf, lediglich der ewige Fatih Terim kommt auf einen besseren Schnitt (2,05). Auf die ständig schwelende Kritik an seiner Person hatte der ehemalige Beşiktaş-Stürmer zuletzt gereizt reagiert, indem er seine eigenen Spieler anzählte. Verbandsboss Mehmet Büyükekşi sprach daraufhin von „unglücklichen Aussagen“.

Zum Abschied gab es vom Verband ein „Dankeschön“.

Kuntz‘ Nachfolger steht bisher nicht fest. Als aussichtsreichster Kandidat gilt Vincenzo Montella. Der seit Sommer vereinslose Italiener coachte zuletzt den Süper Lig-Klub Adana Demirspor und führte ihn überraschend in die internationalen Ränge. Er soll bereits in Istanbul weilen. Auch der Name von Abdullah Avcı wird genannt.

Wohl kein Platz für Kuntz beim DFB

Die zweitplatzierte Türkei trifft im Rahmen der EM-Quali in knapp drei Wochen auf den Gruppenersten Kroatien. Die Partie ist für den 12. Oktober terminiert. Bis dahin dürfte der TFF eine Lösung präsentieren wollen. Wie es mit Kuntz weitergeht, ist ebenfalls offen. Er hat sich bisher nicht zum Wirrwarr um seine Entlassung geäußert. Der im Raum stehende Wechsel zum DFB dürfte vom Tisch sein, zumindest vorerst. Julian Nagelsmann soll das deutsche Team auf die Europameisterschaft vorbereiten und bei der Endrunde betreuen. Ob im Anschluss Nagelsmann weitermacht oder ein anderer Coach übernimmt, soll spätestens nach der Endrunde geklärt werden.

dtj/dpa