Panorama
Melek und Mustafa sterben durch mütterliche Gewalt – Wien unter Schock
Zwei tragische Kindstötungen innerhalb weniger Tage in Wien sorgen für Aufsehen und haben die türkischstämmige Community in tiefe Trauer versetzt. Der Tod des wenige Tage alten Babys Melek und des Kleinkindes Mustafa lenkt den Fokus auf familiäre Belastungen und psychische Gesundheit.
Die türkischstämmige Community in Wien steht unter Schock. Zwei schreckliche Fälle von Kindstötungen haben die Stadt innerhalb kürzester Zeit erschüttert und eine Welle von Trauer und Bestürzung ausgelöst. Der Tod des zehn Tage alten Babys Melek und des vierjährigen Mustafa wirft drängende Fragen zu familiären Belastungen und psychischer Gesundheit auf.
Melek: Zehn Tage altes Baby tot aufgefunden
Am Donnerstag vergangener Woche verschwand das Frühchen Melek aus der Klinik Favoriten. Eine Pflegerin bemerkte das Fehlen des Säuglings und alarmierte die Behörden. Nach intensiven Suchmaßnahmen wurde das Baby am Freitagmorgen in einem Abfallcontainer nahe der Klinik tot aufgefunden.
Die Mutter des Babys, eine 30-jährige Frau mit türkischen Wurzeln, wurde verhaftet und sitzt seit Montag in Untersuchungshaft. Laut Polizei war sie bei späteren Vernehmungen geständig und erklärte, „familiäre Probleme“ hätten sie belastet.
Die Obduktion ergab laut österreichischen Medien, dass das Baby durch stumpfe Gewalteinwirkung starb. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf die Mutter, gegen die wegen Mordes ermittelt wird. Ein psychiatrisches Gutachten soll klären, ob sie sich in einem Ausnahmezustand befand. Alternativ könnte der mildere Paragraf („Tötung eines Kindes bei der Geburt“) angewendet werden, der den Einfluss des Geburtsvorgangs berücksichtigt.
Die Klinik wies darauf hin, dass die Mutter während ihres Aufenthalts keine Auffälligkeiten gezeigt habe. Es seien keine „familiären Probleme“ aufgefallen.
Mustafa: Vierjähriger erstochen
Nur wenige davor ereignete sich ein weiterer tragischer Fall in der österreichischen Hauptstadt. Der vierjährige Mustafa wurde am 17. November in einer Wohnung eines Wiener Gemeindebaus erstochen. Die Tatwaffe, ein Küchenmesser, wurde sichergestellt. Tatverdächtig ist seine 29-jährige Mutter.
Mustafas Vater alarmierte die Einsatzkräfte, doch bei deren Eintreffen war das Kind bereits tot. Die Mutter wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht und später in die Psychiatrie der Klinik Hietzing eingewiesen. Laut Polizei soll die Frau eine psychische Vorerkrankung gehabt haben, die als Hintergrund für die Tat angesehen wird.
Die Mutter gestand die Tat bei der ersten Vernehmung, doch weitere Details konnten aufgrund ihres psychischen Zustands zunächst nicht geklärt werden.