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Panorama

Nach Erdbeben: Mehr als 18 Jahre Haft für türkischen Bauunternehmer

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Trümmer zerstörter Wohnhäuser in der Innenstadt von Antakya, das bei den Erdbeben zu den am stärksten betroffenen Orten gehörte. Foto: Boris Roessler/dpa
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Gut ein Jahr nach den verheerenden Erdbeben im Süden und Südosten der Türkei ist ein Bauunternehmer wegen Fahrlässigkeit im Zusammenhang mit einem damals eingestürzten Gebäude verurteilt worden. Müslüm Demirer wurde zu 18 Jahren, einem Monat und 15 Tagen im Gefängnis verurteilt.

Das Urteil stellte fest, dass der Unternehmer „durch grobe Fahrlässigkeit Tod und Verletzungen verursacht“ habe, berichtete der Staatssender TRT. Das Urteil sei das erste im Kontext des Erdbebens im vergangenen Jahr, hieß es weiter. Viele weitere Bauunternehmer stehen derzeit ebenfalls vor Gericht. 34 Menschen, darunter der Sohn des Angeklagten, starben, weil das von Demirer gebaute Wohnhaus in der südöstlichen türkischen Provinz Şanlıurfa im Februar 2023 einstürzte.

Über 60.000 Tote

Zehn weitere Menschen wurden dabei verletzt. Dem Bauunternehmer wurde vorgeworfen, die Baunormen in dem erdbebengefährdeten Gebiet nicht eingehalten zu haben. Bei zwei schweren Erd- und mehreren Nachbeben am 6. Februar 2023 kamen in der Türkei und im benachbarten Syrien mehr als 60.000 Menschen ums Leben.

Erdbebentote in Antakya: Mehrere Personen wegen „fahrlässiger Tötung“ angeklagt

Bisher seien 369 Gerichtsverfahren gegen Verdächtige wegen Fahrlässigkeit eingeleitet worden, sagte der türkische Justizminister Yılmaz Tunç Anfang Februar. Einige der Verdächtigen sitzen demnach bereits seit Monaten in Untersuchungshaft.

dpa/dtj