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Gesellschaft

Nach Reform: Kommt es zu einem Ansturm auf den deutschen Pass?

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Archivfoto: Ein deutscher Personalausweis ragt aus einer Geldbörse. Der Bundestag hat am Freitag die von der Ampel-Koalition angeschobene Reform für leichtere Einbürgerungen diskutiert und beschlossen. Generell sollen künftig mehrere Staatsangehörigkeiten möglich sein. Eine Einbürgerung soll nach fünf statt bisher acht Jahren Aufenthalt in Deutschland möglich werden, bei besonderen Integrationsleistungen schon nach drei Jahren. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
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Wie im vergangenen Jahr angekündigt, wurde am Freitag die Reform des Staatsbürgerschaftsrechts beschlossen. Davon könnten vor allem Bürgerinnen und Bürger mit türkischen Wurzeln profitieren.

Mit der Reform des Staatsbürgerschaftsrechts rechnet die Türkische Gemeinde in Deutschland mit 50.000 Anträgen auf Einbürgerung durch türkischstämmige Bürger in diesem Jahr und jeweils in den Folgejahren. „Und ich gehe davon aus, dass auf Dauer alle 1,5 Millionen türkischstämmigen Bürger in Deutschland, die bisher keine deutsche Staatsbürgerschaft haben, eine doppelte Staatsbürgerschaft erlangen werden“, sagte der Vorsitzende der Gemeinde, Gökay Sofuoğlu, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

„Wenn sich herumspricht, was in dem neuen Gesetz steht, wird die Zahl der Anträge auf Einbürgerung kontinuierlich steigen“, ist sich Sofuoğlu sicher. „Viele werden merken, dass die Vorteile die Nachteile überwiegen.“ Allerdings glaubt der Vorsitzende der türkischen Gemeinschaft, dass die deutschen Behörden Schwierigkeiten haben werden, die Anträge zu bearbeiten. „Sie sind jetzt schon überfordert.“

Der Bundestag hatte die Reform des Staatsbürgerschaftsrechts am Freitag beschlossen. Damit soll der Weg zum deutschen Pass kürzer und Mehrfach-Staatsbürgerschaften zur Regel werden. Für deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger, die in der Vergangenheit ihren türkischen Pass abgeben musste, um den deutschen erlangen zu können, ist aktuell keine Möglichkeit vorgesehen, die doppelte Staatsbürgerschaft zu erlangen.

dpa/dtj