Politik
Shanghai-Gipfel: Putin trifft nach Xi Jinping auch Erdoğan
Im Anschluss an den Gipfel der Shanghai-Organisation wird der russische Präsident Wladimir Putin seinen türkischen Amtskollegen Erdoğan treffen. Zuvor sorgte das Gespräch mit Xi Jinping für große Interesse im Westen.
Mit Beratungen der Staatsführer endet der Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) an diesem Freitag in der usbekischen Stadt Semerkand. Russlands Präsident Wladimir Putin will dabei eine Rede über seine Vision von der Zukunft der Gruppe halten.
Bei bilateralen Gesprächen vor allem mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hatte sich Putin am Donnerstag politische Rückendeckung für seinen Angriffskrieg in der Ukraine geholt. Bei ihrem ersten Treffen seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine haben die Präsidenten Russlands und Chinas demonstrativ den Schulterschluss geübt.
China und Russland debattieren „Kernthemen“
„Wir verstehen Ihre Fragen und Sorgen diesbezüglich und sind natürlich bereit, im Verlauf des heutigen Treffens unsere Position zu dieser Frage ausführlich darzustellen, obwohl wir auch schon vorher darüber geredet haben“, sagte der russische Präsident. Xi Jinping betonte laut chinesischen Staatsmedien, dass China bereit sei, sich mit Russland gegenseitig „in Fragen von Kerninteressen“ energisch zu unterstützen.
China wolle mit Russland zusammenarbeiten, „um seine Verantwortung als wichtiges Land zu demonstrieren, eine führende Rolle zu spielen und Stabilität in eine turbulente Welt zu bringen“.
Wichtigstes Thema: Getreide
Mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan wollte Putin über die Umsetzung des Getreideabkommens sprechen, mit der Moskau nicht zufrieden ist. Die Türkei ist Vermittler in dem Deal, der die ukrainischen Seehäfen nach monatelanger russischer Seeblockade entsperrt hat.
Die Wiederaufnahme ukrainischer Getreideausfuhren soll die weltweite Lebensmittelkrise entspannen. In Semerkand sollen auch Indiens Premierminister Narendra Modi und Xi Jinping zusammentreffen – zum ersten Mal seit der tödlichen Konfrontation beider Seiten an der umstrittenen Grenze im Himalaya 2020.
Der 2001 gegründeten Shanghai-Gruppe, die sich Kooperation und Sicherheit auf die Fahnen schreibt, gehören heute außer Russland, China, Indien auch Pakistan, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan und neuerdings der Iran an.
dpa/dtj