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Kultur/Religion

Stoltenberg zu Koranverbrennung: „Verstehe und teile den Schmerz“

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NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat bei einem Besuch in der Türkei Verständnis für die Empörung über die jüngste Koranverbrennung in Schweden gezeigt.

„Ich verstehe und teile den Schmerz, weil ich die Verbrennung des heiligen Buches für eine beschämende Tat halte“, sagte Stoltenberg bei einer Pressekonferenz mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu in Ankara.

Nicht alle beschämenden, unmoralischen oder provokativen Taten seien illegal, aber es sei wichtig, eine klare Position dazu zu haben. Er begrüße es, dass die schwedische Regierung die Koranverbrennung verurteilt habe und dass es gelungen sei, weitere Demonstrationen mit Koranverbrennungen zu verhindern. Stoltenberg selbst ist Norweger.

Thema war die Koranverbrennung bei dem Besuch Stoltenbergs in Ankara, weil der türkische Präsident nach der Tat im Januar einmal mehr gedroht hatte, Schweden könne bei seinem Antrag auf Aufnahme in die NATO nicht mit türkischer Unterstützung rechnen. Die Türkei blockiert derzeit den Antrag, ebenso wie Ungarn.

Çavuşoğlu erwartet immer noch Konkretes von Schweden

Stoltenberg signalisierte am Donnerstag erneut Offenheit für einen getrennten NATO-Beitritt von Finnland und Schweden, der bis vor kurzem noch als Tabu gegolten hatte. Zentral sei, dass die Beitrittsprotokolle „so schnell wie möglich“ ratifiziert würden. Çavuşoğlu sagte, es sei „nicht realistisch“ besonders über Schweden zu sagen, dass sie die Bedingungen erfüllt hätten. Die Türkei erwarte weiter konkrete Schritte.

Zu der Verbrennung des Korans war es im Januar während der Kundgebung eines islamfeindlichen dänischen Politikers nahe der türkischen Botschaft in Stockholm gekommen. Kurz zuvor hatte es bereits Empörung gegeben, nachdem in der schwedischen Hauptstadt eine Erdoğan ähnelnde Puppe an den Füßen aufgehängt worden war, vermutlich von PKK-Sympathisanten.

US-Außenminister Blinken reist in die Türkei 

Unterdessen wird US-Außenminister Antony Blinken im Zuge seiner Europa-Reise auch die Türkei besuchen. Am 19. Februar wolle er dort den NATO-Luftwaffenstützpunkt Incirlik besuchen, um die Hilfsanstrengungen nach dem schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien in Augenschein zu nehmen, teilte das US-Außenministerium am Mittwoch mit. Danach wird Blinken nach Ankara weiterreisen, um sich mit seinem türkischen Amtskollegen Çavuşoğlu zu treffen.

Die USA haben für die Erdbebenhilfe in der Türkei und Syrien 85 Millionen Dollar (knapp 80 Millionen Euro) zugesagt. Auch seien knapp 200 Rettungskräfte und 12 Suchhunde aus den Vereinigten Staaten im Erdbebengebiet, hieß es aus dem Außenministerium. Die Hilfe werde über Incirlik abgewickelt.

dpa/dtj

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