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UEFA prüft Rassismus-Vorwürfe gegen Istanbul-Schiedsrichter

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Vorwürfe einer Anti-Rassismus-Gruppe aus Warschau gegen den Schiedsrichter des Champions-League-Endspiels sorgen für Aufregung. Die Europäische Fußball-Union nimmt diese sehr ernst.

Die UEFA prüft gut eine Woche vor dem Finale der Champions League die Vorwürfe einer Anti-Rassismus-Gruppe aus Warschau gegen Endspiel-Schiedsrichter Szymon Marciniak. Die Europäische Fußball-Union nehme diese sehr ernst, teilte der Verband diese Woche auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit und forderte „dringende Aufklärung“.  „Nach Prüfung aller Beweise“ werde eine weitere Mitteilung folgen. Das Endspiel zwischen Manchester City und Inter Mailand wird am 10. Juni in Istanbul angepfiffen.

Marciniak äußerte sich in der Zeitung „Przeglad Sportowy“ und sagte, als langjähriger Schiedsrichter stünden für ihn „Fairness und Respekt vor anderen immer an erster Stelle, und ich möchte diese höchsten Werte an andere weitergeben“. Er distanziere sich „stets von rassistischen, antisemitischen und intoleranten Äußerungen“, teilte der Pole mit. „Ich sage immer ’stoppt den Hass‘ und werde dafür werben, dass es das Wichtigste ist, ein guter Mensch zu sein.“

Das polnische Sportministerium zitierte Minister Kamil Bortniczuk von der nationalkonservativen Regierungspartei PiS. „Ich stehe in Kontakt mit Schiedsrichter Szymon Marciniak. Der Denunziationsfall ist eine große Manipulation.“ Man werde sich an die UEFA wenden und eine Stellungnahme zur Unterstützung von Schiedsrichter Marciniak abgeben, hieß es.

Champions-League-Finale doch nicht in Istanbul?

Nahm Marciniak an einer Veranstaltung eines judenfeindlichen Politikers teil?

Der Verein „Nie wieder“ hatte den Schiedsrichter zuvor aufgefordert, sich von „rechtsextremen Aktivitäten“ zu distanzieren. Im Kern geht es um eine angebliche Teilnahme des Polen an einer entsprechenden Veranstaltung des Politikers Slawomir Mentzen von der rechtsnationalen und euroskeptischen Partei „Konfederacja“. Mentzen gilt als das neue Gesicht der Partei und ist in sozialen Netzwerken sehr aktiv. „Wir wollen keine Juden, Homosexuellen, Abtreibung, keine Steuern und keine EU“ – so hatte er 2019 das Programm seiner Partei zusammengefasst.

„Die UEFA und die gesamte Fußballgemeinschaft verabscheuen die ‚Werte‘, die von der fraglichen Partei propagiert werden, und nehmen diese Anschuldigungen sehr ernst“, teilte die UEFA mit. Marciniak (42) gilt als einer der Spitzenschiedsrichter des Weltfußballs, bei der vergangenen WM Ende 2022 in Katar pfiff er das Finale zwischen Argentinien und Frankreich.

dpa/dtj

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