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Menschenrechte

Weniger Lebensmittel für Rohingya: Ärzte ohne Grenzen warnen vor Folgen

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Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen warnt vor möglichen Auswirkungen der Kürzungen von Lebensmittelrationen für Hunderttausende Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch.

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hatte unter Berufung auf fehlende Finanzmittel diese Woche begonnen, die Rationen zu kürzen. Dadurch sei die Kalorienzahl pro Person unter den anerkannten Mindeststandard von 2100 Kalorien pro Tag gesunken, warnte Ärzte ohne Grenzen. Damit steige das Risiko für eine Mangelernährung sowie für Krankheiten deutlich an.

Die meisten Rohingya sind auf Lebensmittelhilfe angewiesen, auch weil sie in Bangladesch nicht legal arbeiten dürfen. Das WFP hatte ihnen bislang Lebensmittelgutscheine im Wert von 12 Dollar (11,31 Euro) pro Monat und Person gegeben – seit Mittwoch sind es 10 Dollar (9,43 Euro). „Es wird schwierig sein, jetzt zu überleben – weil in den vergangenen Monaten auch die Lebensmittelpreise gestiegen sind“, sagte Rohingya-Anführer Mohammad Ayub der Deutschen Presse-Agentur. Die Preise in Bangladesch stiegen unter anderem wegen Inflation im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg.

Rund eine Million Rohingya leben in der weltweit größten Ansammlung von Flüchtlingscamps in Bangladesch. Hunderttausende waren 2017 aus ihrer mehrheitlich buddhistischen Heimat Myanmar geflohen, als das Militär eine Offensive gegen die muslimische Minderheit startete. Die UN bezeichnen ihre Verfolgung als Völkermord. Bangladesch hofft, dass sie wieder nach Myanmar zurückkehren. Bislang scheiterten mehrere Rückführungsversuche wegen Sicherheitsbedenken der Flüchtlinge.

dpa/dtj

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