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Flucht/Migration

Binnenmigration in der Türkei bleibt hoch

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Ein Blick auf Istanbul: Die türkische Metropole zieht seit Jahrzehnten viele Menschen an, vor allem aus dem Osten des Landes. 2022 aber lag die Zahl jener, die die Stadt im Gegenzug verließen, höher. Foto: Jack Krier / Unsplash
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Die neuesten Daten des Türkischen Statistikamts enthüllen einen minimalen Anstieg der Binnenmigration im Vergleich zu den letzten Jahren. Fast 3 Millionen Menschen zogen in andere Provinzen um. 2023 könnten es noch mehr werden.

Laut dem türkischen Statistikamt TÜIK zogen im vergangenen Jahr etwas mehr als 2,79 Millionen Menschen innerhalb der Türkei in andere Provinzen um. Von ihnen verließen 418.082 Personen Istanbul, was die Stadt zur am stärksten von Abwanderung betroffenen Provinz macht.

Der Anteil der Binnenmigration stieg im Vergleich zu vor 15 Jahren von 3,18 Prozent auf 3,27 Prozent im Jahr 2022. Die Altersgruppe 20 bis 24 Jahre verzeichnete die stärkste Migrationsbewegung mit 643.998 Personen. Von ihnen waren 47,9 Prozent männlich und 52,1 Prozent weiblich. Als Hauptgründe für die Migration nennt TÜIK Bildung und bessere Wohn- und Lebensbedingungen.

Viele neue Bewohner in Istanbul

Die Provinzen mit den meisten Zuzügen waren zugleich auch diejenigen mit den meisten Abwanderungen. So verzeichnete die Provinz Istanbul einen Zuzug von 385.294 Personen. Das ist der landesweite Spitzenwert, gefolgt von Ankara und Izmir. Die geringsten Zuzüge verzeichneten indes Tunceli, Ardahan, Bayburt und Kilis, allesamt im süd- bzw. nordöstlichen Teil der Türkei gelegen.

2023 könnte es bei der türkischen Binnenmigration einen neuen Rekord geben. Durch die verheerenden Erdbeben Anfang Februar mussten sich viele Familien eine neue Heimat suchen. Wer konnte, zog zumindest vorübergehend zu Familienangehörigen oder Freunden, nicht selten in eine andere Provinz.