Flucht/Migration
Migranten aus der Türkei setzen weiter ungebremst nach Griechenland über
Die Zahl der Migranten, die aus der Türkei irregulär zu den griechischen Inseln übersetzen, steigt weiter. Allein vom 23. bis zum 27. September seien 1.691 Menschen von den griechischen Sicherheitskräften aufgegriffen worden, teilte das griechische Migrationsministerium am Freitag mit.
Nach Angaben der Küstenwache sind die meisten Migranten Männer. Sie wurden vor oder auf den Inseln Lesbos, Samos, Pserimos, Farmakonisi, Leros, Symi und Rhodos aufgegriffen. Wegen der deutlich erhöhten Zahlen von Migranten ist die Kapazität der fünf Registrierlager auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos fast erreicht.
Aufnahmelager teils heillos überfüllt
In diesen Camps mit einer Gesamtkapazität für 15.190 Menschen harren zurzeit (Stand 27. September) 14.433 Asylsuchende aus. Am 1. Januar 2023 lebten dort rund 4.400 Menschen. Am schlimmsten sei die Lage auf der Ferieninsel Samos. Im Aufnahmelager dieses Eilands leben laut der Statistik des Migrationsministeriums 2.000 Menschen mehr als das Camp aufnehmen kann (2.040).
Griechen haben die Nase voll: Kommt ein neues Flüchtlingsabkommen mit der Türkei?
Laut UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) ist die Zahl der Migranten in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: Bis zum 24. September waren demnach 28.679 Menschen auf dem Land- oder Seeweg aus der Türkei nach Griechenland und damit in die EU gekommen. Im gesamten Vorjahr waren rund 18.700 Menschen irregulär eingereist. Die Dunkelziffer dürfte viel größer sein, schätzen Offiziere des griechischen Grenzschutzes.
dpa/dtj