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Panorama

Sichere Häfen: Warum Dutzende russische Jachten in der Türkei ankern

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In türkischen Häfen liegen Dutzende Jachten russischer Oligarchen. Die reiche Elite Russlands parkt ihre Luxusspielzeuge dort, um westlichen Sanktionen zu entgehen. Allein Roman Abramowitsch brachte dort vier Boote in Sicherheit.

Mindestens 32 Jachten russischer Oligarchen sollen in den vergangenen Monaten an türkischen Häfen angelegt oder sich in türkischen Gewässern befunden haben. Das ergibt eine Analyse der „New York Times“. Allein am 20. Oktober ankerten demzufolge mindestens 13 Luxusboote in der Türkei.

Für die Türkei wird das mehr und mehr zum Dilemma. Einerseits möchte Ankara weiterhin alle Kommunikationskanäle nach Russland offen halten und Kapital aus seiner Rolle als Garantiemacht schlagen. Andererseits ist die Türkei als NATO-Staat verpflichtet, die westlichen Sanktionen zumindest zum Teil mitzutragen.

Russischer Zugang zu türkischem Finanzsystem?

Für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan könnte das zum Problem werden. Bis heute hält er – als einziges westliches Staatsoberhaupt – seinen Luftraum für russische Flugzeuge offen. Viele Russinnen und Russen, die wegen des Krieges und der Teilmobilmachung flüchteten, leben im türkischen Exil und bringen Devisen ins Land.

Erdoğans Drahtseilakt im russischen Ukraine-Krieg

Indes blicken viele westliche Bündnispartner angesichts der Nähe Erdoğans zu Russland  immer skeptischer Richtung Ankara. In einigen europäischen Hauptstädten wächst die Sorge, dass sich Russland einen Zugang zum türkischen Finanzsystem verschaffen könnte. Moskau könnte westliche Sanktionen umgehen, zum Beispiel mit verschleierten Investments der Superreichen.

Sicherer Hafen für russische Luxusgüter

Dazu passt: Wem die millionenschweren Superjachten gehören, lässt sich in den meisten Fällen nicht zweifelsfrei klären. Viele Besitzer nutzen Briefkastenfirmen. Dennoch führen einige Spuren, die auch die „New York Times“ anführt, relativ sicher zu russischen Oligarchen und ihren Familienangehörigen.

So waren allein vier Superjachten, die im August in der Türkei ankerten, im Eigentum des berüchtigten Ex-Chelsea-Eigners und Multimilliardärs Roman Abramowitsch. In der Türkei scheinen er und seine Oligarchenfreunde im wahrsten Wortsinne einen sicheren Hafen für ihre Luxusgüter gefunden zu haben.

Anders stellt sich das in vielen europäischen Staaten dar: Seit der Verhängung der internationalen Sanktionen gegen Russland wurden mehrere Oligarchen-Jachten beschlagnahmt. So wurde zum Beispiel die größte und teuerste Jacht der Welt, die „Dilbar“ von Milliardär Alischer Usmanow, in Bremen festgesetzt.

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