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Geschichte

Diyarbakır: Größte armenische Kirche im Nahen Osten wiedereröffnet

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Die St.-Giragos-Kirche in Diyarbakır war 2015 bei Kämpfen stark beschädigt worden. Nach jahrelanger Restaurierung hat das größte armenische Gotteshaus im Nahen Osten nun wieder eröffnet. Die Details zum feierlichen Akt.

2015 bei Gefechten zwischen PKK-Terroristen und türkischem Militär stark beschädigt, eröffnete die St.-Giragos-Kirche im südosttürkischen Diyarbakır nun wieder. Der türkische Kulturminister Mehmet Nuri Ersoy würdigte die Kirche als wichtigen Bau für das Weltkulturerbe.

An der Eröffnung nahm auch der armenische Patriarch in der Türkei, Sahag Maschalian, teil. Am Sonntag soll erstmals nach Jahren wieder ein Gottesdienst abgehalten werden. Er freue sich sehr darüber, sagte der Leiter der Kirchenstiftung, Ergün Ayık, der Deutschen Presse-Agentur.

Bewegte Geschichte

Die im 14. Jahrhundert erbaute Kirche habe jahrelang als Zentrum der armenischen Kirchen in Südostanatolien gegolten und trage daher einen „hohen geistigen Wert“ für Armenier. Der überdachte Raum betrage 1.300 Quadratmeter, das mache sie zur größten armenischen Kirche im Nahen Osten.

Das Gotteshaus hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Nach der Vertreibung der Armenier im Osmanischen Reich nutzten im Ersten Weltkrieg deutsche Soldaten das Kirchengebäude als Kaserne. Das Kaiserreich war der engste Verbündete des Osmanischen Reiches. Dann wurde das Gotteshaus zum Warenlager.

19 Millionen Türkische Lira

Später verfiel die Kirche zunehmend und wurde zwischen 2010 und 2012 wieder aufgebaut. Doch schon im Jahr 2015 geriet die im Stadtteil Sur gelegene Kirche in die Mitte eines Konflikts: Ein Waffenstillstand zwischen der PKK und der türkischen Regierung war gescheitert.

PKK-Kämpfer und Militär lieferten sich auch in Sur Gefechte, jahrelang war das Gebiet abgesperrt. Inzwischen gibt es dort keine Kämpfe mehr. Die Kirche habe – angefangen von den Fenstern über Einschusslöcher – starke Schäden erlitten, sagte Ayık. Die vom Staat unterstützte Restaurierung habe zwei Jahre gedauert und etwa 19 Millionen Türkische Lira (ca. 1,2 Millionen Euro) gekostet.

dpa/dtj

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