Ramadan
Süßes zum Ramadanfest: Baklava, Künefe oder Güllaç?
Der diesjährige Ramadan ist um, heute Abend steht das letzte Fastenbrechen an. Nicht nur auf Wasser und eine sättigende Mahlzeit freute man sich in den vergangenen Wochen. Fast genauso erwartungsfroh blickte man dem Nachtisch und dem wohltuenden Tee entgegen. Das wird in den kommenden Festtagen nicht anders sein. Wir stellen drei beliebte Süßspeisen, die sich nicht nur an Ramadan, sondern auch zum Ramadanfest eignen.
Baklava nicht nur zum Festtag
Home made-Baklava ist zwar aufwendig, aber etwas Feines. Mehrere Schichten Blätterteig, so dünn, dass man durch sie hindurchgucken kann. Diese sind auch im Supermarkt erhältlich. Zwischendurch gibt es dann die einzelnen Etagen mit wahlweise Pistazien oder Walnüssen. Einige spezielle Rezepturen sehen auch Haselnüsse oder Mandeln vor.
Was zudem die einstige Bundeskanzlerin Angela Merkel kann, kann Baklava schon lange: die Raute. Mit ihrer Form und Sirup übergossen gehört die Spezialität in der Türkei (insbesondere in Gaziantep), in Syrien und in Griechenland sowie auf dem Balkan und auch in Teilen Nordafrikas zum beliebten Standard. Ob zu Feierlichkeiten wie zum Ramadanfest oder wenn der Bräutigam um die Hand seiner Braut anhalten will, gehört Baklava einfach dazu.
Baklava ist nicht zu süß!
Baklava wird von vielen, die die Spezialität noch nie probiert haben, vorschnell als „zu süß“ abgestempelt. Dabei ist das oftmals ein Irrtum. Baklava kann in der Süße richtig „on the point“ sein. Dafür sind die Zutaten von enormer Bedeutung. Denn wie in zahlreichen Backwaren und Produkten mit Teig üblich, kann es auch in der Baklava-Herstellung zu grobem Pfusch kommen. Von der Butter bis hin zu den Nüssen können billige Zutaten den Geschmack so richtig verderben. Auch „zu süß“ ist ein Hinweis für Pfusch. Achtung! Wer wert auf gute Baklava legt, der sollte nicht zu den günstigen Varianten greifen. Denn je billiger die Süßspeise, desto höher die Gefahr, dass das Grün darin Spinat oder Erbsen sein könnten und keine Pistazien, das gerne auch mal als „grünes Gold“ bezeichnet wird und entsprechend kostet.
Künefe, die heiße Süßspeise mit Käse
In Israel und Palästina, in Syrien, in der Türkei oder in Griechenland kennt man Künefe zu gut. Es ist eine ganz besondere Delikatesse. Ausgangspunkt dabei ist ein Teller oder eine Platte, die mit geschmacksneutralem Käse belegt wird. Darauf kommen dann einige Schichten an Fadenteig, womit der Käse komplett zugedeckt wird. Diese Süßspeise wird dann am besten auf dem Gasherd gebraten bzw. gegrillt und anschließend mit Zuckersirup übergossen.
Verziert mit Pistazien ist Künefe ein Traum. Mit minimalen regionalen Unterschieden in der Interpretation kommt ein Liebhaber immer auf den Geschmack dieser traditionsreichen Speise. Künefe ist zudem gesellschaftsfördernd, da man sich oft eine (größere) Portion teilt. Wenn es (zu) heiß ist, passt dazu türkischer Eis aus Ziegenmilch oder auch „Kaymak“, eine besondere türkische Sahne. Wer sich an dem Käse abreibt, der sollte sich das als eine Art „Mozzarella“ vorstellen. Er stört wirklich überhaupt nicht.
Ramadan-Klassiker Güllaç: Der eine liebt es, der andere kann es nicht ausstehen
Güllaç wird gerne im Ramadan zum Nachtisch gereicht. Kaum jemand bereitet Güllaç (türkisch, von „güllü aş“ = „rosiges Essen“) außerhalb des Fastenmonats vor. So, als wäre das eine unausgesprochene Regel. Sie wird meistens in Aluminiumofenformen oder aber auf handelsüblichem Ofenblech zubereitet. Die Güllaç-Blätter sind runde, sehr dünne Fladen, die aus Speisestärke hergestellt und getrocknet werden. Auf die Schichten kommt warme Milch mit Zucker, hinein gehören, ähnlich wie bei Baklava, Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln oder Pistazien.
Verziert wird Güllaç oft auch mit Kokosnussraspeln und Granatapfel. Soweit hört sich Güllaç sehr lecker und eigentlich neutral im Geschmack an. Dennoch gehen die Meinungen auseinander. Das hat mit einer speziellen Zutat zu tun: Rosenwasser. In den meisten Rezepten ist diese Zutat deshalb als *optional gekennzeichnet, denn darauf kann man auch gut und gerne verzichten. Aber die klassische Rezeptur sieht in der süßen Milch von Güllaç den Einsatz von 100% Rosenwasser vor, daher auch der Name.
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