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Politik

Wahrscheinliche Stichwahl in der Türkei: Rechtsextremer Oğan wird zum Königsmacher

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Das Endergebnis ist noch nicht verkündet, doch alle kursierenden Zahlen deuten darauf hin, dass weder Präsident Erdoğan noch sein Herausforderer Kılıçdaroğlu am Sonntag auf die erforderlichen 50 Prozent gekommen sind. Damit richten sich nun alle Blicke auf Sinan Oğan, dem Drittplatzierten beim türkischen Wahlkrimi.

Nach der Präsidentschaftswahl in der Türkei will der Drittplatzierte und Außenseiter Sinan Oğan mit seinen Anhängern das weitere Vorgehen ausloten. Angesichts der wahrscheinlichen Stichwahl zwischen Amtsinhaber Recep Tayyip Erdoğan (AKP) und Herausforderer Kemal Kılıçdaroğlu (CHP) wertete er es als Erfolg, dass sein Lager dabei eine wichtige Rolle einnehmen könnte. „Unser Volk kann beruhigt sein. Wir werden niemals zulassen, dass die Türkei in eine Krise gerät“, sagte Oğan in der Nacht zu Montag in Ankara.

Im Rennen um das Präsidentenamt liegt Erdoğan nach Angaben der Wahlbehörde vorne, muss sich aber voraussichtlich einer Stichwahl stellen. Demnach erhielt der Präsident 49,35 Prozent der Stimmen, Oppositionsführer Kılıçdaroğlu 44,98 Prozent. Die Endergebnisse wurden noch nicht verkündet. Es war unklar, wann damit zu rechnen ist. Viel dürfte sich an diesem Stand allerdings nicht ändern, da deutlich über 90 Prozent der Stimmen ausgezählt sind.

+++ Live-Blog zur Türkei-Wahl – Tag der Entscheidung +++

Oğan nennt erste Bedingung

Oğan von der ultranationalistischen Ata-Allianz landete mit rund 5,3 Prozent abgeschlagen auf dem dritten Platz. Sollte er eine Wahlempfehlung aussprechen, dürfte dies jedoch sehr wichtig für den Ausgang der Stichwahl sein. Muharrem İnce von der Vaterlandspartei hatte seine Kandidatur kurz vor der Wahl zurückgezogen, sein Name stand aber noch auf den Stimmzetteln. Er kam auf 0,43 Prozent.

Herausforderer Kılıçdaroğlu müsste einen Großteil dieser insgesamt rund 5,7 Prozent überzeugen, um noch am Amtsinhaber vorbeizuziehen. Oğan stellte bereits eine Bedingung auf, wie Erdoğan oder Kılıçdaroğlu sich seine Unterstützung sichern könnten: den Ausschluss der prokurdischen HDP aus dem politischen System.

dpa/dtj

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