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Politik

Auf Wunsch von Erdoğan: Baut Musk in der Türkei eine Tesla-Fabrik?

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan (r.) mit Elon Musk, CEO von X (vormals Twitter), der einen seiner Söhne auf dem Arm hält, in New York. Foto: Uncredited/Turkish Presidency/AP/dpa
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Charme-Offensive in New York: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat sich mit Elon Musk getroffen und überraschend für den Bau einer Tesla-Fabrik in der Türkei geworben. Eigentlich liegen der Autokrat und der Tech-Milliardär wegen seiner Plattform X (vormals Twitter) im Clinch. Was dahinter stecken könnte.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan steigt mit der Türkei ins Rennen, um eine Tesla-Fabrik, eine sogenannte Gigafactory ein. Dazu traf er sich medienwirksam mit Elon Musk in New York. Der Tech-Milliardär kam mit einem seiner Söhne, für den es einen Fußball vom Politiker gab, und plauderte über seine Ex-Frau. Doch die ungezwungene Atmosphäre trügt.

Warum Elon Musk mit Erdoğan kooperiert

Das Verhältnis zwischen dem Autokraten und dem Tesla-Chef ist nicht frei von Konflikten. Zu unterschiedlich waren die Ansichten der beiden in Sachen Meinungsfreiheit in der Vergangenheit – besonders, wenn es um Musks Plattform X (vormals Twitter) ging. Zwar hatte Musk einige Forderungen der türkischen Regierung, die eine Zensur von kritischen Inhalten umfassten, erfüllt. Allen Vorgaben türkischer Gerichte wollte er sich aber nicht unterordnen.

Erdoğan möchte ein Stück vom Tesla-Kuchen

Das Treffen im Turkish House, einem der Türkei gehörenden Wolkenkratzer in der Nähe der Vereinten Nationen in Manhattan, sollte als Neustart der Beziehung zwischen den beiden Alphamännern dienen. Musk, der die globale Präsenz seiner E-Auto-Marke ausbauen möchte, und Erdoğan, der angesichts der schlechten Wirtschaftslage im Land schnell Erfolge verzeichnen muss, erscheinen da fast wie natürliche Partner.

Dass Tesla im August Indien eine Gigafactory in Aussicht stellte, wurde indes auch in Ankara wahrgenommen. Auch in Mexiko baut der E-Autokonzern aktuell eine neue Produktionsstätte auf. Erdoğan möchte der Türkei ein Stück vom Tesla-Kuchen sichern und setzt auf Musk.

Türkei hat mit Togg bereits ein ambitioniertes Elektroauto-Projekt

Der fordert als Gegenleistung unter anderem eine Freigabe des türkischen Präsidenten für seinen Satelliteninternetdienst Starlink, der bislang nicht in der Türkei zugelassen wurde. Was indes verwundert, ist, dass die Türkei mit Togg bereits ein ambitioniertes Elektroauto-Projekt an den Start gebracht hat, das mit Tesla im eigenen Land konkurrieren würde.

Am Tag der Republik: Togg weiht erste Produktionsstätte in der Türkei ein

Fakt ist aber auch, dass die türkische Regierung mit der Ansiedlung Teslas ein Symbol für eine aufstrebende Wirtschaft und viele neue Arbeitsplätze schaffen könnte. Bis Ende des Jahres will Musk nun darüber entscheiden, wo ein weiterer Standort für die Fertigung seiner E-Autos entstehen soll. Erdoğan und die Türkei dürfen sich berechtigte Hoffnungen machen.