Es waren Szenen, die am Sonntag und den nachfolgenden Tagen über die Landesgrenzen hinweg für Aufsehen sorgten. Wenige Momente nach Anpfiff des Supercups gegen Galatasaray verließ Fenerbahçe das Feld und kassierte dabei trotz der geringen Spielzeit noch einen Gegentreffer. Dabei hatte der Skandal eine lange Vorgeschichte.
Es begann, als die Klubführung den türkischen Fußballverband TFF um die Verschiebung des Supercups bat, um sich in Ruhe aufs Viertelfinalspiel in der UEFA Europa Conference League gegen Olympiakos Piräus vorzubereiten. Diese Bitte wurde jedoch vom TFF aus Termingründen abgelehnt.
Klub macht Drohung wahr
Als Antwort darauf sandte Fenerbahçe, das wegen der Vorkommnisse in Trabzon mit dem TFF ohnehin über Kreuz lag, einen Brief an den Verband, in dem sowohl eine Spielverschiebung als auch die Ansetzung eines ausländischen Schiedsrichters gefordert wurden. Der Klub drohte damit, das Spiel gegen Galatasaray mit seiner U19-Mannschaft zu bestreiten, wenn die Forderungen nicht erfüllt würden. Und so machte der Klub am Ende seine Drohung wahr und trat am Sonntag mit der Nachwuchsmannschaft an.
Nun gab der Verband das Strafmaß bekannt. Fenerbahçe wurde zum Verlierer der Partie erklärt und muss darüber hinaus 4 Millionen Türkische Lira (rund 116.000 Euro) zahlen. Zusätzlich wurde dem Manager von Fenerbahçe, Ahmet Ketenci, eine 60-tägige Sperre auferlegt und eine Geldstrafe von 520.000 Lira verhängt.
Galatasaray erhielt eine Geldstrafe von 112.000 Lira für Vorfälle auf dem Spielfeld, während dem Verein für unsportliches Verhalten seiner Fans eine Geldstrafe von 100.000 Lira auferlegt wurde.
Die zusätzliche Pause für die erste Mannschaft von Fener brachte übrigens nur bedingt etwas. Bei Olympiakos setzte es gestern eine 2:3-Niederlage.