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Extremismus

Erstmals in Schweden: Mann nach Koranverbrennung verurteilt

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Koranverbennungen sorgten in den vergangenen Monaten auch immer wieder für diplomatische Verwerfungen zwischen Schweden und muslimisch geprägten Staaten. Foto: dpa
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Premiere in Schweden: Wegen einer online verbreiteten Aufnahme einer Koranverbrennung ist dort erstmals ein Mann verurteilt worden. Er wurde der Volksverhetzung schuldig gesprochen und erhielt eine Bewährungsstrafe.

Der Film könne nicht anders gedeutet werden, als dass der Angeklagte damit Drohungen und Verachtung gegenüber Muslimen zum Ausdruck habe bringen wollen, teilte das Bezirksgericht der Stadt Linköping am Donnerstag mit. Die Aufnahme habe sich konkret gegen Muslime, nicht gegen den Islam als Religion gerichtet.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur TT handelt es sich um den ersten Fall, in dem ein schwedisches Gericht geprüft hat, ob eine Koranverbrennung Volksverhetzung darstellen kann. Der 27-Jährige hatte im September 2020 einen Film erstellt und verbreitet, in dem zu sehen war, wie ein Koran zusammen mit Speck auf einem Grill verbrannt und im Anschluss vor dem Eingang einer Moschee hinterlassen wurde.

Wütende Reaktionen nach öffentlichen Koranverbrennungen

Im Hintergrund war in der Aufnahme Musik zu hören, die nach Gerichtsangaben eindeutig in Verbindung mit dem 2019 verübten Moscheeangriff im neuseeländischen Christchurch mit 51 Toten stand. Der Mann selbst hatte nach TT-Angaben bestritten, eine Straftat begangen zu haben. Er gab demnach stattdessen an, seine Botschaft habe sich gegen den Islam als Religion gerichtet.

Schon wieder Koran verbrannt: Türkei und USA kritisieren Schweden

In diesem Jahr hatten Einzelpersonen in Schweden und auch in Dänemark mehrmals Exemplare des Korans verbrannt und damit wütende Reaktionen unter Muslimen ausgelöst. Für die skandinavischen Länder hatte all das gehörigen diplomatischen Ärger nach sich gezogen.

dpa/dtj