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Panorama

Türkei: Wegen neuer Regelung setzen viele ihre Kampfhunde aus

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In der Türkei hat eine Regelung zur Haltung von Pitbulls und anderen Kampfhunden für die Aussetzung vieler Hunde dieser Rassen geführt. Tierschützer sind alarmiert – und warnen vor überlasteten Tierheimen.

Zahlreiche Menschen hätten ihre Hunde ausgesetzt oder ins Heim gebracht, wo diese Tiere bis an ihr Lebensende ausharren müssten, sagte der Vorsitzende der Tierrechtsorganisation Haykurder, Erman Paçalı, der Deutschen Presse-Agentur. In den Tierheimen seien die Bedingungen zudem sehr schlecht, kritisierte er.

Die Hunde fingen sich dort schnell Infektionen ein, sie hätten keine hohe Lebenserwartung und aufgrund der Gesetzeslage keine Chance auf Wiedervermittlung. Zuhal Arslan, Vertreterin der Tierschutzorganisation Haytap, schloss sich der Kritik an: „Das ist eine sehr große Grausamkeit. Die Bedingungen dort sind absolut nicht dazu geeignet, dass diese Tiere dort ihr Leben verbringen.“

Besitz von Kampfhunden reguliert

Das Erwerben, Züchten und Handeln von Kampfhunden ist schon seit dem vergangenen Sommer in der Türkei verboten. Besitzer, die schon Tiere halten, mussten diese bis zum 14. Januar sterilisieren und registrieren lassen. Bei Zuwiderhandlung drohen hohe Geldstrafen.

Die Regelung war im Dezember noch mal ausgeweitet worden. Seitdem fallen unter Kampfhunde die Rassen: Amerikan Pitbull Terrier, Dogo Argentino, Fila Brasilerio, Japanese Tosa, American Staffordshire Terrier und American Bully. Alleine in Istanbul seien infolge der Regelung innerhalb eines Monats mehr als 70 Kampfhunde in Tierheimen abgegeben worden, sagte Paçalı.

Tiere in Wäldern ausgesetzt

Zahlreiche Tiere würden zudem in Wäldern ausgesetzt. Als Grund nennen die Tierschützer Angst vor Strafen und die Kosten für die Sterilisierung von umgerechnet etwa 300 Euro, die viele Halter nicht zahlen können oder wollen.

Das Thema Kampfhunde war in der Türkei wieder in den Fokus gerückt, nachdem unter anderem ein vierjähriges Mädchen im Dezember von zwei Pitbulls gebissen und schwer verletzt worden war.

dpa/dtj

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