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Amal Clooney gegen Leugnung von „Völkermord“

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Vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat die Anwältin und Gattin von Hollywood-Star George Clooney, Amal (36), für das Recht plädiert, die massenhafte Tötung von Armeniern 1915 als „Völkermord“ zu bezeichnen.

Es ging am Mittwoch in Straßburg um die Klage des türkischen Politikers Doğu Perinçek über Verletzung seiner Meinungsfreiheit. Ein Schweizer Gericht hatte ihn 2007 wegen Leugnung des Völkermords an den Armeniern verurteilt, weil er bei Vorträgen in der Schweiz den Vorwurf des Völkermords eine „internationale Lüge“ genannt hatte.

Amal Clooney sagte, es sei Ziel der Machthaber im Osmanischen Reich ab 1915 gewesen, „die armenische Bevölkerung vollständig auszulöschen“. Das Medieninteresse an Clooneys Auftritt als Beraterin der armenischen Regierung war gewaltig. Vor dem Gerichtsgebäude demonstrierten Türken und Armenier.

Ein endgültiges Urteil der großen Kammer des EGMR mit 17 Richtern wird frühestens in einigen Monaten erwartet.

Bei Deportationen und Massakern gegen die armenische Minderheit des Osmanischen Reiches waren ab 1915 Hunderttausende Menschen getötet worden. Anders als Armenien und viele internationale Historiker wendet sich die Türkei dagegen, von einem Völkermord zu sprechen.

Das Thema belastet seit Jahrzehnten das türkisch-armenische Verhältnis. Zuletzt gab es erste Anzeichen von Versöhnung. Im Vorjahr hatte Präsident Recep Tayyip Erdoğan, damals noch als Premierminister, erstmals offiziell Anteilnahme mit dem Schicksal der betroffenen Armenier geäußert. Vor wenigen Tagen lud er zudem den armenischen Präsidenten zu einer gemeinsamen Gedenkfeier ein, die am 24. April stattfinden soll. (dpa/dtj)