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Panorama

Bombenanschlag in Ankara: „Terroristen“ greifen Regierungsviertel an

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Ein Mitglied der türkischen Sicherheitskräfte steht nach einer Explosion in Ankara in der Nähe eines abgesperrten Bereichs Wache. Foto: Ali Ünal/AP/dpa
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Am Tag nach der Sommerpause sollte in Ankara das türkische Parlament erstmals wieder zusammenkommen. Am Morgen erschüttert eine Explosion unweit des Innenministeriums das Regierungsviertel. War es ein Selbstmordanschlag?

In der türkischen Hauptstadt ist es am Sonntag um 9.30 Uhr Ortszeit unweit des Parlaments und nahe des Innenministeriums zu einer Explosion gekommen. Augenzeugen berichten außerdem von einem Schusswechsel. Innenminister Ali Yerlikaya sprach von einem Bombenanschlag. Demnach sollen sich zwei „Terroristen“ dem Ministerium mit einem Fahrzeug genähert haben.

Ein Angreifer sei „neutralisiert“ worden, der andere habe sich in die Luft gesprengt. Außerdem seien zwei Polizisten leicht verletzt worden. Das Gebäude soll keinen Schaden genommen haben. Ein mittlerweile gelöschtes Video auf X (vormals Twitter) zeigt den Vorfall, bei dem ein weißes Fahrzeug zu sehen ist, aus dem ein vermummter Mann aussteigt und auf den Eingang des Innenministeriums zuläuft. Wenige Sekunden später ist eine Explosion und eine große Staubwolke zu sehen.

Wo war Erdoğan während des Anschlags?

Die Explosion ereignete sich unweit der türkischen Volksvertretung. Das Parlament wollte am Tag nach der Sommerpause planmäßig zusammenkommen. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan ist bei der Eröffnungssitzung am frühen Nachmittag zugegen, zur Stunde hält er eine Rede. Wo er sich während des Anschlags aufhielt, ist unklar.

Zahlreiche Sicherheitskräfte, Rettungssanitäter und Feuerwehrmänner seien CNN Türk zufolge vor Ort. Polizisten errichteten mehrere Absperrungen im Herzen der Hauptstadt. Die türkische Zeitung „Hürriyet“ berichtet von vorübergehend gesperrten Zu- und Ausgängen des Parlamentsgebäudes. Auch wurde eine Nachrichtensperre verhängt.

Hintergründe des Attentats noch völlig unklar

Nach dem Anschlag führten Bombenentschärfungsteams der türkischen Polizei kontrollierte Sprengungen durch. Es gebe keinen Grund zur Panik, informierte die Polizei die Bevölkerung der türkischen Hauptstadt. Der Sender NTV berichtete, dass auch der zweite Angreifer am Körper Sprengstoff getragen habe, der kontrolliert gesprengt worden sei.

Die Türkei erschütterten in der Vergangenheit immer wieder Anschläge, zuletzt im November 2022 auf der Istanbuler Einkaufsstraße İstiklal (DTJ-Online berichtete). Die syrische Kurdenmiliz YPG wurde dafür verantwortlich gemacht. Aber auch der sogenannte Islamische Staat verübte bereits Attentate auf türkischem Territorium. Die Hintergründe der heutigen Tat sind indes noch völlig unklar. Yerlikaya erklärte, dass die Türkei ihren Kampf „gegen den Terrorismus und seine Kollaborateure“ mit Entschlossenheit fortsetzen werde. Die türkische Republik feiert in diesem Monat ihren 100. Geburtstag.