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Wirtschaft

Mindestlohn in der Türkei zum vierten Mal binnen zwei Jahren erhöht

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Ein Straßenhändler verkauft Maiskolben am Eminönü-Fährterminal in Istanbul. Foto: Francisco Seco/AP/dpa
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Die türkische Regierung beschließt eine Anhebung des Mindestlohns um 34 Prozent. Grund ist die weiter hohe Inflation. Etwa 40 Prozent der Menschen in der Türkei sind davon betroffen – und wissen nicht, wie sie von ihrem Gehalt ihr täglich Brot finanzieren sollen.

Vor dem Hintergrund der hohen Inflation in der Türkei hat die Regierung eine Anhebung des monatlichen Mindestlohns beschlossen. Er soll ab Juli um 34 Prozent auf 11 402 türkische Lira netto steigen (rund 440 Euro), sagte Arbeitsminister Vedat Işıkhan am Dienstag. Rund 40 Prozent der Menschen in der Türkei leben vom Mindestlohn.

Die hohe Inflation von derzeit knapp 40 Prozent setzt nicht nur Menschen im Niedriglohnsektor stark unter Druck. Lebensmittel waren im Mai beispielsweise im Schnitt 52 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. 2022 war der Mindestlohn bereits mehrmals angehoben worden – die letzte Erhöhung um rund 55 Prozent trat im Januar 2023 in Kraft.

Kommt mit Erkan die Zinswende?

Als einen Grund für die starke Inflation sehen Fachleute die bisherige Wirtschaftspolitik des Landes. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan gilt trotz anders lautender Experten-Meinungen als Gegner hoher Zinsen. Das führte das Land an den Rand des ökonomischen Ruins.

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Beobachter erwarten jedoch eine deutliche Anhebung der Zinsen am Donnerstag, wenn die türkische Zentralbank erstmals unter neuer Führung tagt. Die frisch eingesetzte Chefin, Hafize Gaye Erkan, gilt als Gegnerin des bisherigen Kurses.

dpa/dtj