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Kultur/Religion

Gaziantep: Von zerstörten Skulpturen bis hin zu römischen Monumentalgräbern

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Die südostanatolische Provinz Gaziantep gehört zu den beliebtesten Reiseorten der Türkei. Neben ihrer Esskultur, zählt Gaziantep zu den wichtigsten Industriestädten der Türkei. (Foto: cihan)

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Die südostanatolische Provinz Gaziantep gehört zu den beliebtesten Reiseorten der Türkei. Neben seiner Esskultur ist Gaziantep für seine Industrie bekannt. In vielen Bereichen des Textil-, Lebensmittel- und Chemiesektors ist die Stadt in der Türkei führend. Hier sind fünf Attraktionen, die man unbedingt in Gaziantep besuchen muss.

Bildhauerwerkstatt von Yesemek

Die Steinbrüche sowie die Werkstatt stammen aus der Zeit des hethitischen Großreiches. Mit 90.000 Quadratmetern zählt sie zu der größten bekannten Steinmetzwerktstatt des Nahen Ostens. Es zählt als Freilichtmuseum (türkisch Açık Hava Heykel Müzesi) zu dem Archäologischen Museum von Gaziantep. Auf der Fläche können verschiedene Skulpturen besichtigt werden. Größtenteils findet man Sphingen mit weiblichem Kopf und Löwenkörpern. Außerdem findet man Berggötter sowie Bärenmenschen. Entdeckt wurde Yesemek übrigens 1890 vom deutschen Archäologen Felix von Luschan.

Zeugma

Die antike Stadt Zeugma befindet sich in der Osttürkei am Euphrat. Am anderen Ufer in der Flussebene lag Seleukia Apamea. Die Doppelstadt wurde durch eine Pontonbrücke verbunden. Diese Brücke besteht aus einer Reihe von Pontons, also kleinen Schiffen, Booten oder anderen Schwimmkörpern, auf die ein Steg, eine Brückenfahrbahn oder in seltenen Fällen ein Gleis montiert ist. Im 3. Jahrhundert v. Chr. galt die Stadt zu einem bedeutenden Handels- und Verwaltungszentrum. Die Stadt wurde 252 n.Chr. vermutlich durch ein Erdbeben zerstört und ein Teil des Berghanges rutschte in der Stadtmitte auf das Wohnviertel und begrub es unter sich. Die darunterliegenden Häuser sind trotzdem besonders gut erhalten. Im Oktober 2000 wurde die Stadt durch ein Staudammprojekt zum großen Teil überflutet. Das versunkene Zeugma galt von da an als zweites versunkenes “Pompej”. Die geretteten Mosaiken wurden zunächst im archäologischen Museum von Gaziantep ausgestellt und können seit Mai 2011 im Zeugma-Mosaik-Museum besichtigt werden.

Zeugma

Iupiter Dolichenus

Der Soldatengott Iupiter Dolichenus soll im 1.Jahrhundert in der römischen Armee verehrt worden sein. Er soll aus der Stadt Doliche (Dolike) stammen, die etwa zehn Kilometer von Gaziantep entfernt ist. Der Kult des Iupiter Dolichenus’ geht auf den nord-mesopotamischen Wettergott Hadad zurück, der auf einem Stier steht und mit einer Doppelaxt und dem Blitzbündel dargestellt wird. Nachdem die Stadt von den Römern erobert worden war soll sich der Kult auf den Gott Jupiter übertragen haben und er verbreitete sich als “Soldatengott” im Römischen Reich. Der antike Ort gilt als eine bedeutende Kultstätte. Das Zentralheiligtum des Iupiter Dolichenus wurde auf dem 1211m hohen Hügel Dülük Baba Tepesi entdeckt.

Rum Kalesi

Rum Kalesi ist eine Burgruine am Euphrat im Westen. Sie liegt im Landkreis Yavuzeli von Gaziantep. Die ältesten Teile wurden von Byzantinern (Rhomäern) errichtet, was durch den Namen der Burg “Rum Kalesi”, also übersetzt “Burg der Römer” ausgedrückt wird. 1292 wurde die Burg durch die islamischen Mamluken unter Sultan Chalil erobert. Kombiniert mit einer Boots-oder Schiffsfahrt kann diese Burgruine bewundert werden.

Monumentalgräber von Elif, Hisar und Hasanoğlu

Die römischen Monumentalgräber von Elif, Hisar und Hasanoğlu liegen im Landkreis Araban. Diese Gräber sind zwischen dem zweiten und dem dritten Jahrhundert n.Chr. entstanden. Die drei Gräber ruhen auf quadratischen Sockeln aus Steinquadern, die über den Eingang zur darin liegenden Grabkammer verfügt. Die Monumente erreichen in etwa eine Höhe von zehn Metern.