Connect with us

Gesellschaft

„Muslime laden ein“ – ein Projekt gegen antiislamischen Rassismus

Spread the love

Vorurteile und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit entstehen meistens aus einem Mangel an Wissen und menschlicher Nähe. Diesen Mangel zu beheben hat sich die „Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus“ zum Ziel gesetzt.

Published

on

Spread the love

Einen zunehmenden „antiislamischen Rassismus“ in
Deutschland und in ganz Europa sieht die „Stiftung für die
Internationalen Wochen gegen Rassismus“. Diese Entwicklung sei ein
Nährboden für Rechtsextremismus, der ständig gewaltbereiter werde,
sagte der geschäftsführende Vorstand der Stiftung, Jürgen Micksch, am
Donnerstag in Frankfurt. Ausdrücklich sprach er sich für einen
„Wandel durch Kontakte“ aus.

Die bundesweiten Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 10. bis
23. März stehen unter dem Motto „100% Menschenwürde – Zusammen gegen
Rassismus“, wie Micksch erklärte. Zugleich stellte er das Projekt
„Muslime laden ein“ und eine Broschüre mit dem Titel
„Antimuslimischer Rassismus – und was tun?“ vor.

Das Projekt „Muslime laden ein“ wendet sich an muslimische Gemeinden
und Einrichtungen und regt an, während der Internationalen Wochen
gegen Rassismus Nichtmuslime zum gegenseitigen Austausch einzuladen.
Zudem bietet das Projekt auch Hilfe bei der Planung und Durchführung
solcher Veranstaltungen an.

Kennenlernen durch Kooperation und gemeinsame Projekte

In der Publikation „Antimuslimischer Rassismus – und was tun?“ geht
es unter anderem um religiöse Kooperationen und gemeinsame Aktionen
vor Ort. Dies wird insbesondere für Städte und Gemeinden
vorgeschlagen, in denen es zu Anschlägen auf Moscheen, Synagogen oder
Flüchtlingsheime gekommen war. In einer weiteren Auflage der
Broschüre, so Micksch, wolle man darüber hinaus vorschlagen,
Schulklassen zu Besuchen in Kirchen, Synagogen und Moscheen zu
verpflichten.

Der Generalsekretär der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für
Religion (DITIB), Bekir Alboğa, berichtete bei der Vorstellung der
Projekte von zahlreichen Führungen durch Moscheen, bei denen
Freundschaften geknüpft worden seien und Schwellenangst habe
überwunden werden können. Er wies zugleich darauf hin, dass es in
diesem Jahr in Deutschland bereits mehr als 80 Übergriffe auf
Moscheen gegeben habe.

Der Leiter des Bielefelder Instituts für interdisziplinäre Konflikt-
und Gewaltforschung, Andreas Zick, sagte, Muslimfeindlichkeit sei ein
zentrales Element rechtspopulistischer Einstellungen. Für Zick ist
Muslimfeindlichkeit wie auch etwa Antisemitismus ein Ausdruck von
Menschenfeindlichkeit. (kna/ dtj)