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Kultur/Religion

Gülen trauert um Weggefährten Mehmet Ali Şengül

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Ein Freund, ein Weggefährte. Für Fethullah Gülen, dem Gründer der Hizmet-Bewegung, war Mehmet Ali Şengül eine der wichtigsten Bezugspersonen. Nun ist der als bescheiden geltende Islamtheologe im Alter von 76 Jahren am Sonntagabend in einem Krankenhaus in Deutschland verstorben.

Nachdem sich Şengül vor mehreren Wochen mit dem Coronavirus infiziert hatte, wurde er in ein Krankenhaus eingewiesen. Über mehrere Wochen musste er auf der Intensivstation im künstlichen Koma beatmet werden. Aufgrund von Komplikationen infolge der Infektion mit dem Virus blieb der Gesundheitszustand von Şengül kritisch und instabil. Das führte letztlich zu seinem Tod.

Mehmet Ali Şengül galt in Kreisen der Gülen-Bewegung als ein spiritueller Anker, als eine Anlaufstelle bei theologischen Angelegenheiten. Seine tatsächliche Position wurde durch Beobachter oder Kritiker der Bewegung oft überhöht. Türkische regierungsnahe Medien behaupteten mehrfach, dass es sich bei Şengül um den möglichen Nachfolger von Fethullah Gülen handele. Ob und inwieweit das stimmte, ist fraglich.

Ein zurückgezogenes Leben im Exil

Vielmehr lebte der in die Jahre gekommene und gesundheitlich angeschlagene Gelehrte ein zurückgezogenes Leben im deutschen Exil. Der Grund dafür war sein überzeugtes Eintreten für das Lebensideal von Gülen, den er 1968 in Izmir kennenlernte. Şengül gilt neben Personen wie Abdullah Aymaz als einer der Weggefährten Gülens, weil sie ihn aus seiner Zeit in der ägäischen Hafen-Metropole kannten und seither an seiner Seite blieben. Deshalb wurde Şengül in der Türkei verfolgt und musste auch aus jenem Grund ins deutsche Exil ziehen.

In der Nähe von Hanau verbrachte Şengül seine letzten Jahre als ein Prediger, trat als Koran-Exeget auf und hatte sogar während des Fastenmonats Ramadan eine eigene Sendung. Auch in diesem Jahr sollte es das Format geben, doch wegen seiner Erkrankung kam es nicht mehr dazu.

Gülen lobte Şengül als einen guten Freund, der die Prinzipien der Bewegung verstanden und verinnerlicht habe. Sein Tod werde „eine nur sehr schwer zu füllende Lücke“ hinterlassen.

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