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Politik

Türkei trauert um Soldaten – 26 Terroristen in Irak und Syrien „neutralisiert“

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Türkische Soldaten an der Grenze zu Syrien. Foto: Lefteris Pitarakis/AP/dpa
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Das türkische Militär hat bei Luftangriffen in Nordsyrien und im Nordirak eigenen Angaben zufolge mindestens 26 „Terroristen neutralisiert“. Zuvor waren zwölf türkische Soldaten bei Angriffen ums Leben gekommen.

Seit Jahren geht die Türkei im türkisch-irakisch-syrischen Grenzgebiet und in den nördlichen Teilen beider Nachbarländer gegen feindliche kurdische Gruppierungen vor, die sie als terroristisch einstuft. Offizielles Ziel ist es, die Entstehung terroristischer und teilstaatlicher Strukturen dort zu verhindern, weshalb vor Ort auch mehrere Einheiten stationiert sind. Sowohl der Irak als auch Syrien sehen das militärische Vorgehen Ankaras kritisch und sprechen von „Eimischung in innere Angelegenheiten“. Da aber die Zentralregierungen in Damaskus und Bagdad selbst mit zahlreichen Problemen im eigenen Staatsgebiet konfrontiert sind, bleibt es meist bei mündlichen Verurteilungen.

Bei zwei Angriffen im Nordirak und in Nordsyrien starben nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums am vergangenen Freitag und Samstag nun mindestens zwölf türkische Soldaten. Die Behörde machte auf der Plattform X, vormals Twitter, die PKK für die Anschläge verantwortlich. Die Soldaten, die in der Türkei als Märtyrer gelten, wurden in ihren Heimatstädten und -dörfern bestattet, die Trauer in den Familien ist groß. Der Märtyrerkult im Land ist, auch aufgrund seiner Geschichte, sehr stark ausgeprägt.

PKK-Hauptquartier in den Kandil-Bergen

Das Militär habe am Wochenende mit Luftangriffen reagiert und habe insgesamt 26 Terroristen „neutralisiert“. Das Blut der Gefallenen sei gerächt worden und werde noch weiter gerächt werden, erklärte Präsident Recep Tayyip Erdoğan. In der Regel meint die Regierung in Ankara mit dem Begriff „neutralisieren“, dass Menschen getötet, verletzt oder gefangen genommen werden. Die PKK, die in der Türkei, Europa und den USA auf der Terrorliste steht, hat ihr Hauptquartier in den Kandil-Bergen im Nordirak.

PKK bekennt sich zu Anschlag – Türkei bombardiert Ziele im Nordirak

 

In dem Konflikt mit dem türkischen Staat sind bereits Zehntausende Menschen getötet worden. Ein Friedensprozess war 2015 gescheitert. Seitdem geht Ankara in der Südosttürkei, im Grenzgebiet und jenseits der Grenze wieder regelmäßig gegen die PKK oder mit ihr verbündete Gruppierungen vor, die ihrerseits Anschläge verüben.

dpa/dtj