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Gesellschaft

Hunderte nehmen Abschied von Tuğçe A.

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Nach ihrem Tod am vergangenen Freitag wurde die Studentin Tuğçe A. auf dem Friedhof in Bad Soden-Salmünster beigesetzt. Zehntausende fordern, dass der Studentin posthum das Bundesverdienstkreuz verliehen wird.

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Die Kleinstadt Wächtersbach hat in ihrer Geschichte vermutlich nicht vieler solcher bewegenden Momente erlebt. In der Moschee in der kleinen hessischen Ortschaft hatte es zunächst ein Totengebet für die Studentin gegeben. Neben dem türkischen Botschafter Hüseyin Avni Karslıoğlu war auch der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier angereist, um der am vergangenen Freitag Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen.

Anschließend wurde der Leichnam der jungen Türkin ins wenige Kilometer entfernte Bad Soden-Salmünster gebracht, wo sie auf dem Friedhof beerdigt wurde. Rund 1.500 Menschen hatten an der Trauerfeier teilgenommen.

Tuğçe A. wird zum Symbol für Zivilcourage

Tuğçe A. ist inzwischen zum Symbol für Zivilcourage geworden. Sie hatte am 15. November auf der Toilette in einer McDonald’s-Filiale in Offenbach einen Streit zwischen einer Gruppe jungen Männer und zwei Mädchen bemerkt und war dazwischen gegangen. Als die Studentin später das Schnellrestaurant verließ, bekam sie einen Hieb gegen die Schläfe und schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf. Seither lag sie im Sana-Klinikum in Offenbach im Koma. Nach ihrem Gehirntod wurden die lebenserhaltenden Maßnahmen an der Gelnhausenerin am vergangenen Freitag beendet.

Ermittlungen wegen Körperverletzung mit Todesfolge

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Körperverletzung mit Todesfolge gegen den mutmaßlichen, 18 Jahre alten Täter. Dieser sitzt in U-Haft und schweigt. Anhaltspunkte für einen Tötungsvorsatz sehen die Ermittler bislang keine.

Bundeskanzlerin denkt über Bundesverdienstkreuz für Tuğçe A. nach

Inzwischen fordern zehntausende Menschen, dass Tuğçe A. wegen ihres Mutes und ihrer Vorbildrolle posthum das Bundesverdienstkreuz verliehen wird. Bundesregierung und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hätten „große Sympathie“ für entsprechende Äußerungen von Bundespräsident Joachim Gauck, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.

Die Idee scheint nicht abwegig zu sein. Vor fünf Jahren war auch Dominik Brunner, Manager aus dem niederbayerischen Ergoldsbach, nach seinem tödlichen Einsatz als Streitschlichter in München posthum mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. (dpa/dtj)