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Wirtschaft

VW: Keine Investition in der Türkei – Erdoğan außer sich

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VW will nun offenbar doch nicht mehr in der Türkei investieren – offensichtlich aus politischen Gründen. Dem türkischen Präsident gefällt das gar nicht, er erwägt einen Boykott. 

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VW hätte in der Türkei Tausende neue Arbeitsplätze schaffen können.
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Der Automobilkonzern Volkswagen wird doch nicht in der Türkei investieren – offenbar aus politischen Gründen. Dem türkischen Präsidenten gefällt das ganz und gar nicht. Deswegen will er künftig keinen VW mehr im Bestand der türkischen Regierung haben.

Es war eine große Hoffnung für die Türkei, als der Automobilhersteller Volkswagen (VW) sie als neues Produktionsland ins Gespräch gebracht hatte. Tausende neue Arbeitsplätze sollten entstehen. Sogar der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan höchstpersönlich war Berichten zufolge an den damaligen Verhandlungen mit VW beteiligt.

Doch die jüngste Entscheidung des VW-Betriebsrats gegen die Türkei hat alle Hoffnungen zerschlagen. Obwohl VW-Chef Herbert Diess das Land in die engere Auswahl genommen hatte, war der Betriebsrat aus politischen Gründen dagegen. „Ich war und bin der Meinung, dass wir in die Türkei hätten gehen sollen, denn auch dort hätten wir zu einer Verbesserung der Verhältnisse beitragen können“, so der VW-Chef später. Ohne die Zustimmung des Betriebsrats hätte das Vorhaben allerdings nicht die notwendige Mehrheit im Aufsichtsrat bekommen. Zwar war der wirtschaftliche Aspekt, wonach der Aufbau zusätzlicher Kapazitäten vorerst nicht notwendig sei, in den Vordergrund gestellt worden, doch politische Beweggründe scheinen eine größere Rolle gespielt zu haben.

Präsident will VW boykottieren

Die Entscheidung zieht nun offenbar Nachwirkungen nach sich. Wie die türkische Zeitung „Sözcü“ berichtet, hat das türkische Präsidialamt als Reaktion auf die Entscheidung ein Rundschreiben an einige Ministerien verschickt, in denen die Nutzung von VW- und auch Audi-Modellen verboten wurde (Audi gehört zum Volkswagen-Konzern, Anm. d. Red.). Stattdessen sollen laut der Zeitung Ford, Toyota und Renault genutzt werden. Erdoğan hatte Berichten zufolge erst im Oktober 2019 die Führungsriege seiner Partei angewiesen, auf das VW-Modell Passat umzusteigen.

Wie viele deutsche Dienstwagen der türkische Präsident ausmustern will, ist noch nicht bekannt. Der türkische Staat hat derzeit einen Bestand von rund 115.000 Fahrzeugen.

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