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Wirtschaft

Türkei: Nur 30 Prozent aller Produkte erhalten Halal-Zertifizierung

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Viele Muslime achten darauf, Halal-Produkte in Anspruch zu nehmen, nicht nur beim Essen. Mittlerweile gibt es Unternehmen, die Halal-Siegel vergeben. Auch in der Türkei, wo allerdings weniger als die Hälfte aller Produkte eins erhalten. (Foto: reuters)

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Trotz einer Vielzahl von Unternehmen – von Medizin- bis hin zu Kosmetikherstellern – die zunehmend Halal-Zertifizierung erhalten, sind nur 30 Prozent aller Produkte in der Türkei mit einem Halal-Siegel versehen, erklärte der Vorsitzende des Nahrungsprüfungs- und Zertifizierungsverbandes (GİMDES), Dr. Hüseyin Kami Büyüközer, gegenüber Today’s Zaman.

Der Begriff „Halal“ bezieht sich auf Produkte, Dienste und Aktivitäten, die im Islam als akzeptabel angesehen werden. Darunter fällt z.B. das Schächten von Tieren nach islamischen Richtlinien. Halal-Zertifizierungen werden seit 2008 in der Türkei angeboten, anfangs nur im Nahrungssektor, später auch bei anderen Produkten sowie in der Tourismusindustrie, da sich Firmen darum bemühten, den offiziellen „Halal-Status“ zu erlangen. Die kürzliche Istanbul Halal Expo Messe präsentierte 6.000 Produkte von 100 Firmen, die 200 Marken vertraten.

Laut Büyüközer ist es immer noch ein neues Konzept in der Businesswelt, obwohl Halal-Zertifizierungen sich immer mehr in der Türkei verbreiten. „Wir geben keine religiösen Gutachten, wir setzen nur das um, was der Islam vorgibt. Die Produkte werden sowohl von sehr religiösen als auch von nicht-religiösen Menschen konsumiert. Wir berücksichtigen die Richtlinien beider Gruppen“, sagt er.

Zertifizierte Firmen werden im Jahr zwischen zwei und vier Mal von GİMDES inspiziert. „Wenn die Inspektionen Praktiken aufweisen, die wir nicht unterstützen, wird die Zertifizierung entzogen. Bis heute wurden Zertifizierungen von acht Firmen annulliert. Diese Information wird zudem auf unserer Webseite der Öffentlichkeit bekannt gegeben“, so der Vorsitzende von GİMDES.

Laut aktuellen Statistiken steigt der „Halal-Tourismus“ in der Türkei sowie auf der ganzen Welt. Auch in Deutschland ist ein erhöhtes Interesse im Ethno-Marketing zu verzeichnen.