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Amnesty International: Festnahme von Deutschen in Istanbul verlängert

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Amnesty International hat eine Petition an Südkoreas Botschafter in Ankara gerichtet. Südkorea soll demnächst Tränengas-Kanister in die Türkei liefern.
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Der vor rund einer Woche bei einem Workshop für Menschenrechtler in Istanbul festgenommene Deutsche und neun weitere Teilnehmer müssen nach Angaben von Amnesty International weitere sieben Tage in Polizeigewahrsam bleiben. Die Staatsanwaltschaft habe die Verlängerung beschlossen, bestätigte Amnesty-Türkei-Experte Andrew Gardner der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Auf Twitter bezeichnete Gardner die Festnahme als «lächerlich» und forderte die sofortige Freilassung. 

Der Deutsche hatte als Referent an einer Veranstaltung zum Thema Informationssicherheit teilgenommen. Die Polizei hatte ihn, einen schwedischen Referenten und acht türkische Menschenrechtler am Mittwoch festgenommen. Der Deutsche erhielt kurz nach seiner Festnahme konsularische Betreuung. Nach Angaben der Vereinten Nationen wird gegen die Gruppe wegen des Verdachts auf Mitgliedschaft in einer Terrororganisation ermittelt. 

Unter den Festgenommenen ist auch die Leiterin der türkischen Sektion von Amnesty International, Idil Eser. Nach Angaben von Amnesty wurde die Wohnung Esers durchsucht. 

Unter dem Ausnahmezustand können Verdächtige unter Terrorvorwürfen in der Türkei sieben Tage in Polizeigewahrsam gehalten werden, der dann auf Beschluss des Staatsanwalts um weitere sieben Tage verlängert werden kann. Dann müssen die Verdächtigen entweder freigelassen oder einem Haftrichter vorgeführt werden. 

Seit dem Putschversuch im Juli 2016 sind in der Türkei acht Deutsche inhaftiert worden, darunter der «Welt»-Korrespondent Deniz Yücel, der Siegener Unternehmer Özel Sögüt und die Übersetzerin Mesale Tolu.

dpa