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Gesellschaft

Die „Medizinerin des Jahres“ im Portrait: Keine Metzgerin, sondern eine Künstlerin

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Mit dem German Medical Award werden Kliniken, Ärzte, Mediziner sowie innovative Unternehmen der Gesundheitsbranche in der Forschung ausgezeichnet. In diesem Jahr erhält die Deutsch-Türkin Dr. Dilek Gürsoy den Preis für die „Medizinerin des Jahres 2019“.

Dr. Dilek Gürsoy ist „Medizinerin des Jahres 2019“. Diese Ehrung erhielt die 43-jährige Herzchirurgin vom German Medical Club. Mit dem German Medical Award zeichnet er Kliniken, Ärzte, Mediziner sowie innovative Unternehmen der Gesundheitsbranche in der Forschung aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus. Dabei stehen laut dem Initiator „besonderes Engagement und fortschrittliche Patientenversorgung“ im Vordergrund, wie auf der Webseite zu lesen ist.

Dilek Gürsoy: „Fühle mich geehrt“

Die Auszeichnung von Dr. Gürsoy wurde auf Facebook bekanntgegeben. Dort heißt es: „2019 verleihen wir den #germanmedicalaward in der Kategorie „Medizinerin des Jahres 2019“ 🏆. Für diese Sonderkategorie haben wir die Herzchirurgin Dr. Dilek Gürsoy ausgewählt. Die Ärztin hat als erste Frau in Europa ein Kunstherz transplantiert (…).“

Die frisch gekürte Medizinerin des Jahres zeigte sich auf ihrer eigenen Facebook-Präsenz erfreut über die Auszeichnung. „Ich fühle mich geehrt, bin zutiefst gerührt und unendlich dankbar!“, so die gebürtige Neusserin.

Den Preis soll Gürsoy am 18. November bei einer Verleihung erhalten, die im Rahmen der Düsseldorfer Medizin-Messe MEDICA stattfindet.

Loblieb auf Dr. Gürsoy: „Meine beste Doktorin“

Das DTJ schrieb schon 2017 über die Medizinerin, der es als erste Frau in Europa gelang, einem Patienten ein vollständiges Kunstherz einzusetzen. Ein Blick auf ihren Lebenslauf lohnt sich allemal. Das liegt auch am blendenden Bildungsweg der 43-jährigen, die aus einer klassischen türkischen Gastarbeiterfamilie stammt. Nach einem erfolgreichen Medizinstudium in Düsseldorf arbeitete Gürsoy zunächst als Assistenz-, dann als Fach- und schließlich als Oberärztin im Team des renommierten Herzchirurgen Dr. Reiner Körfer. Der prominente Facharzt hat eine sehr hohe Meinung über seine Schülerin: „Sie ist meine beste Doktorin“.

„Gott hat mir die Hände gegeben, Leben zu retten“

„Es gibt nichts schöneres als ein schlagendes Herz“, sagte die Ärztin einst einer regionalen Zeitung. Sie habe sich schon seit ihrer Kindheit darauf fokussiert, einmal Chirurgin zu werden. Sie wolle Gutes tun, denn Gott habe ihr die Hände gegeben, Leben zu retten. Für sie habe ihre Arbeit definitiv eine ästhetische Seite. Im Gegensatz zu denen, die Chirurgen abfällig als Metzger betiteln, sehe sie in ihrer Arbeit eine explizite Form der Kunst.

Ihr Wunsch, Chirurgin zu werden, könnte auch mit dem plötzlichen Herztod ihres Vaters zusammenhängen. Damals war sie gerade mal zehn Jahre alt war. Ihre Mutter musste sie und ihre beiden Brüder alleine aufziehen, bekam aber Unterstützung von einer befreundeten Familie, die schnell merkte, dass die Schülerin das Zeug zu mehr hat. So unterstützte die Familie sie bei ihrem Werdegang und lotse sie aufs Gymnasium. „Ich war zwar nicht immer super in der Schule. Aber ich hatte das feste Ziel, Chirurgin zu werden“, so Gürsoy in einem Interview mit einem Medizinportal. So studierte sie in Düsseldorf und war schnell begeistert: „Im Studium haben wir bei zwei OPs zugeschaut. Links wurde im Bauchraum eines Patienten operiert, rechts an einem Herzen. Das hat mich fasziniert.“

Auch in ihrer Freizeit ist die Ärztin aktiv. Neben der Medizinforschung unterstützt sie ehrenamtliche Projekte. Ihr Fußballerherz schlägt übrigens für Borussia Mönchengladbach. Mit einer Dauerkarte ist sie regelmäßig im Stadion und unterstützt die Fohlen.

https://www.youtube.com/watch?v=FOJMGFq7nm8&t=955s