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Politik

EU-Türkei-Deal: Der Flüchtlingstausch hat begonnen

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Die zwischen der Türkei und der EU vereinbarten Maßnahmen zum Austausch von Flüchtlingen laufen heute an. Während die ersten 136 Flüchtlinge in die Türkei zurückgeschickt wurden, kamen 32 nach Deutschland.

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Rückführung von Flüchtlingen in die Türkei
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Zweieinhalb Wochen nach dem Flüchtlingspakt der EU mit der Regierung in Ankara sind die ersten Flüchtlinge von Griechenland aus in die Türkei zurückgeschickt und die ersten von der Türkei nach Deutschland geflogen worden.

In Hannover sind am Montag die ersten syrischen Flüchtlinge gelandet, die legal auf direktem Weg aus der Türkei in die Europäische Union einreisen durften. 16 Menschen kamen am Morgen in einer aus der Türkei kommenden Linienmaschine an. Sie werden mit einem Bus zunächst in das Erstaufnahmelager Friedland bei Göttingen gebracht, wie ein Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks sagte, der für den Transport verantwortlich ist. Am Mittag werden weitere 16 Flüchtlinge am Airport erwartet.

Ein erstes Schiff, das Flüchtlinge aus Griechenland zurück in die Türkei bringt, legte am Montag im Hafen des westtürkischen Küstenortes Dikili an, wie ein dpa-Reporter berichtete. Flüchtlinge mit jeweils ein bis zwei Taschen hätten das Boot in Richtung der Zelte verlassen, wo sie registriert werden sollten. Sie seien dabei von türkischen Beamten begleitet worden. Das zweite Schiff sei auf dem Weg in den Hafen.

Die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete, bei den meisten zurückgeschickten Flüchtlingen habe es sich um Pakistaner gehandelt.

Nach Angaben des griechischen Krisenstabes waren 136 Migranten an Bord der beiden Schiffe aus Lesbos. Auf dem Weg in den Hafen von Dikili wurden sie von der türkischen Küstenwache begleitet. Über dem Hafen kreiste ein Polizeihubschrauber. Ein drittes Schiff mit 66 Migranten an Bord startete von der griechischen Ägäisinsel Chios in Richtung des gegenüberliegenden türkischen Ortes Cesme.

Am Hafen in Dikili entrollten einige Demonstranten ein Transparent mit der Aufschrift „Stoppt Abschiebungen“. Zu Zwischenfällen kam es zunächst nicht.

Im „Hotspot“ auf Lesbos begannen Flüchtlinge massenhaft Asylanträge zu stellen, um ihre Abschiebung hinauszuzögern. Von nun an gelte es, Asylanträge zu bearbeiten, bevor weitere Migranten in die Türkei zurückgeschickt werden könnten, sagte die Chefin der für Migration zuständigen Abteilung der griechischen Polizei, Zacharoula Tsirigoti.

Aus Kreisen der europäischen Grenzschutzagentur Frontex auf Lesbos hieß es, wegen der enormen Menge von Anträgen sei es nun umso wichtiger, dass zügig Asylexperten aus anderen europäischen Ländern nach Griechenland entsandt würden. (dpa/ dtj)