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Politik

Nach Ägypten jetzt Saudi-Arabien: Türkei sucht weiter Annäherung

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Nach langer diplomatischer Eiszeit nähern sich die Türkei und Ägypten weiter an. Erstmals nach dem Mord an dem saudi-arabischen Regierungskritiker Jamal Khashoggi in Istanbul reiste der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu zudem nach Saudi-Arabien.

Bei seinem zweitägigen Besuch werde er seinen saudischen Amtskollegen Faisal bin Farhan Al Saud treffen, teilte das Außenministerium in Ankara am Montag mit. Dabei solle es um die bilateralen Beziehungen und regionale Themen gehen.

Das Verhältnis zwischen beiden Ländern galt zuletzt als belastet. Verantwortlich dafür war vor allem der Mord an Jamal Khashoggi. Der regimekritische Journalist war 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet worden. In der Türkei läuft in dem Zusammenhang seit Juli 2020 ein Prozess gegen 26 saudische Staatsbürger.

Die Beziehungen zwischen Ankara und Riad werden von einer Reihe weiterer Streitfragen belastet, darunter etwa die Konflikte in Libyen und Syrien. Ende 2020 hatten der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und der saudische König Salman verkündet, die Beziehungen verbessern zu wollen. Die Türkei unterhält vor allem gute Beziehungen zum Emirat Katar, hat aber sonst kaum Verbündete in der Region.

Türkische Delegation in Kairo

Eine Delegation aus Ankara war letzte Woche zudem für einen zweitägigen Besuch in Kairo. Bei dem Treffen unter der Führung der stellvertretenden Außenminister sollten demnach „notwendige Schritte“ zu einer möglichen Normalisierung der Beziehungen beider Länder erörtert werden, teilten die Außenministerien beider Länder mit. Es gehe um die Normalisierung auf „bilateraler und regionaler“ Ebene, hieß es aus Kairo. Im März hatte die Türkei die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen mit Kairo verkündet.

Die Beziehungen zwischen Kairo und Ankara lagen seit Jahren auf Eis. Der politische Streit eskalierte 2013, nachdem die türkische Regierung die Absetzung des damaligen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi durch die Armee wiederholt als „Militärputsch“ bezeichnet hatte. Botschafter beider Länder wurden 2013 abgezogen.

Ägypten wirft der Türkei unter anderem vor, weiterhin islamistische Organisationen wie die Muslimbrüder in der Region zu unterstützen. Gegen Anhänger der Muslimbruderschaft geht Präsident Abdel Fattah al-Sisi mit großer Härte vor, etliche sitzen im Gefängnis. Zudem unterstützen beide Länder im Konflikt in Ägyptens Nachbarland Libyen unterschiedliche Parteien.

dpa/dtj

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