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Politik

Türkische Armee bereitet Syrieneinsatz vor

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Einem Zeitungsbericht vom Freitag zufolge trifft die türkische Armee momentan Vorkehrungen, um den Schrein von Sulaiman Schah in Syrien zu verteidigen. Extremisten könnten das historische Gebäude angreifen. (Foto: reuters)

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Die türkische Armee bereitet sich darauf vor, den Schrein von Sulaiman Schah in Syrien zu verteidigen. Das berichtete die Zeitung „Hürriyet Daily News“ am Freitag.
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Die türkische Armee bereitet sich darauf vor, den Schrein von Sulaiman Schah in Syrien zu verteidigen. Das berichtete die Zeitung „Hürriyet Daily News“ am Freitag unter Berufung auf Militärkreise. Falls der Schrein angegriffen werden sollte, werde man die Luftwaffe und Bodentruppen in Bewegung setzten, hieß es.

Sulaiman Shah war der Großvater von Osman I., dem Begründer des Osmanischen Reiches. Gemäß einem Vertrag von 1921 ist der Grund und Boden rund um den Schrein türkisches Gebiet. Auf dem Gebiet sind dem Bericht zufolge 25 türkische Soldaten stationiert und die türkische Flagge weht über dem Gebäude.

„Bislang gab es keine (Bedrohung) für unsere Soldaten oder unser Gebiet dort. Sollte ein solcher Fall jedoch eintreten, sind wir bereit alle erdenklichen Maßnahmen zu unternehmen“, sagte der türkische Außenminister Ahmet Davutoğlu dem Bericht nach am 14. März zu Reportern in der östtürkischen Stadt Van. Zuletzt hatte es in dem Gebiet, das zur Provinz Aleppo gehört, Kämpfe zwischen Rebellen und Einheiten der Gruppe Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIL) gegeben. Die Extremisten zerstörten in der Vergangenheit bereits mehrere Grabmäler, da sie diese aus ideologischen Gründen ablehnen.

Der Konflikt zwischen Rebellenbrigaden und der Terrororganisation „Islamischer Staat im Irak und der Levante“ (ISIL) eskalierte Anfang Januar endgültig zu einem offenen Krieg. Beide Gruppen gehen mit äußerster Brutalität gegeneinander vor.

Türkische Armee beschoss bereits mehrmals Ziele in Syrien

Die Türkei war bereits in mehrere Gefechte mit verschiedenen syrischen Akteuren verwickelt. So bombardierten die türkischen Streitkräfte bereits mehrmals syrische Ziele an der Grenze, nachdem diese Granaten auf türkisches Gebiet abgefeuert hatten.

Türkische Grenzorte werden außerdem immer wieder von tödlichen Querschlägern getroffen.

Im Juni 2012 wurde eine türkische Militärmaschine von der syrischen Flugabwehr über dem Mittelmeer abgeschossen.

Die türkischen Streitkräfte beschossen Anfang Februar 2014 einen Fahrzeugkonvoi der ISIL, nachdem auf türkischer Seite Geschosse eingeschlagen waren.

Der Einsatz von türkischen Bodentruppen in Syrien wäre jedoch ein Novum – und würde ein hohes Risiko für die türkischen Soldaten mit sich bringen.

Türkei hat in Nordsyrien die Kontrolle verloren

Die Türkei beobachtet außerdem mit wachsender Sorge die Entwicklung in Syrien. Das Regime konnte sich entgegen der Erwartung Ankaras bislang an der Macht halten und ist durch die Unterstützung des Irans und verschiedener schiitischer Milizen militärisch sogar wieder in der Offensive. Der Einfluss der Türkei schwindet seit langem auch in der Grenzregion zur Türkei. Die Ausrufung einer kurdischen Provinzregierung in Nordsyrien beweist, wie wenig Kontrolle die türkische Regierung über die in Nordsyrien aktiven Gruppen hat.

Mit wachsender Sorge blickt Ankara außerdem auf das Schicksal der in Syrien lebenden Turkmenen. Die Volksgruppe ist stark von der Gewalt zwischen den Rebellen und der ISIL betroffen und fühlt sich außerdem durch den Machtgewinn der syrischen Kurden bedroht. Viele Turkmenen fürchten Vertreibung durch kurdische Milizen, da das turkmenische Siedlungsgebiet sich teilweise mit dem von den kurdischen Parteien deklarierten Autonomiegebiet überschneidet. (dpa/dtj)