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Wirtschaft

Türkei: Privatwirtschaft und Banken verschulden sich zunehmend

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In der Türkei steigt die Arbeitslosigkeit und in der Privatwirtschaft die Verschuldung. Die Opposition geht davon aus, dass die Zahlen dennoch beschönigt sind und sieht die Dunkelziffer weitaus höher. (Foto: cihan)

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Der türkische Privatsektor in der Türkei verschuldet sich zunehmend. Nach Angaben der türkischen Zentralbank (Türkiye Cumhuriyeti Merkez Bankası, TCMB) haben sich die Banken 2013 um 50,5 Milliarden Dollar verschuldet – ein Anstieg von 14 Prozent innerhalb eines Jahres.

Auch in den anderen Bereichen ist ein Anstieg bei den Schulden zu verzeichnen. Von Januar bis Dezember 2013 hat sich der türkische Privatsektor kurzfristige Kredite aus dem Ausland in Höhe von 165,2 Dollar genehmigt – ein Anstieg von 9,1 Milliarden Dollar im Vergleich zum Vorjahr. Auch 2014 war für die türkische Privatwirtschaft ein Schuldenjahr. Der gesamte Schuldenstand der türkischen Privatwirtschaft beläuft sich auf das Gesamtjahr bezogen auf 213,5 Milliarden Dollar.

Im vergangenen Jahr war auch bei der Arbeitslosigkeit ein Anstieg zu verzeichnen. Von September bis November stieg die Arbeitslosigkeit auf 12,5 Prozent. Im Vorjahreszeitraum lag die Quote noch bei 11,0 Prozent. Im Oktober 2014 waren damit 3,045 Millionen Menschen arbeitlso, wie das türkische Statistikamt (Türkiye İstatistik Kurumu (TÜİK) mitteilte.

Kritik an den Zahlen kam von der Opposition. „Während sich die Menschen Gedanken um Essen und einen Job machen, ist die AKP dabei, ihre Freunde und Verwandten in öffentliche Ämter zu bringen“, sagte der Abgeordnete Ahmet Kenan Tanrıkulu von der MHP. Das Ziel der Regierung, die Arbeitslosigkeit zwischen 2015 und 2017 auf durchschnittlich 9,6 Prozent zu halten, sei mit der AKP-Regierung nicht realistisch. Die derzeitigen Zahlen seien verschönt, da viele Arbeitslose in den Statistiken nicht auftauchten, so Tanrıkulu.